Prognose

Nokia: Gewinn durch Siemens-Kooperation belastet

Prognose: Verkauf von einer Milliarde Handys aller Hersteller
Von dpa / Ralf Trautmann

Die ertragsschwache Siemens-Netzwerksparte ist auch für Nokia schwer zu verdauen: Der weltgrößte Handy-Hersteller senkte heute seine Ergebniserwartung für die beiden kommenden Jahre. Die operative Marge werde voraussichtlich bei 15 Prozent liegen, teilte Nokia heute auf einer Investorentagung in Amsterdam mit. Bislang lag die Erwartung bei 17 Prozent.

Nokia begründete die niedrigere Prognose mit der höheren Abhängigkeit vom neu gestalteten Netzwerkbereich Nokia Siemens Networks. Dieser wird voraussichtlich eine deutlich schwächere Marge ausweisen als die Handy-Sparte. Die beiden Unternehmen hatten vor einigen Monaten die Verschmelzung ihrer Netzwerkbereiche beschlossen. Starten werde das Gemeinschaftsunternehmen im Januar 2007, hieß es. Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo rechnet für die beiden kommenden Jahre mit einem leichten Zuwachs in dem Geschäftsfeld. Die operative Marge werde bei zehn Prozent liegen.

Nokia prognostiziert Verkauf von einer Milliarde Handys aller Hersteller

Für das Handy-Geschäft stellte der Weltmarktführer eine operative Marge von 17 Prozent in Aussicht. Zuvor lag die Erwartung bei 17 bis 18 Prozent. Zuversichtlich äußerte sich der Konzern für den branchenweiten Handy-Absatz: Die branchenweiten Verkäufe sollten um 10 Prozent auf knapp 1,07 Milliarden Geräte steigen, hieß es. Damit würde erstmals die Schwelle von einer Milliarde Mobilfunkgeräte durchbrochen. Wachstumstreiber seien vor allem die asiatischen und afrikanischen Länder, sagte Kallasvuo.

Trotz der harten Konkurrenz vor allem durch den amerikanischen Rivalen Motorola rechnet Nokia mit einem höheren Marktanteil. Laut der Marktforschungsgesellschaft Gartner lag dieser Ende September bei 35,1 Prozent. Da Schwellenländer aber ein höheres Gewicht im Markt erhielten, sei mit einem Rückgang beim durchschnittlichen Verkaufspreise zu rechnen, sagte Kallasvuo. Dies machte Nokia bereits in den vergangenen Monaten zu schaffen.