SOS

SOS-Handy soll im Freien fast exakte Personen-Ortung ermöglichen

In Gebäuden werden schwache Signale durch einen besonderen Prozessor verstärkt
Von Steffen Prey

Seit langem fordern unter anderem Ärzte und Behindertenverbände mobile Geräte, die eine möglichst exakte Ortung von gefährdeten Personen ohne großen Aufwand ermöglichen. Mit dem mobilen Notfalltelefon mobiCare der MobiTell GmbH soll das nun Realität werden. Unter idealen Bedingungen soll das Gerät laut Hersteller in der Lage sein, in Not geratene Nutzer bis auf einen Meter genau aufzuspüren.

Voraussetzung ist allerdings, dass die Personen das eingeschaltete Mobiltelefon bei sich tragen. Der Clou ist die besondere Technik, die in dem Telefon für Privatanwender offenbar erstmals zum Tragen kommt. MobiCare arbeitet mit einer neuartigen Kombination aus GPS- und GSM-Ortungstechnik. MobiCare

Außerdem hat das Mobiltelefon, das lediglich drei Tasten besitzt, einen Sturzsensor integriert, der einen Notruf auslösen kann. Die Empfindlichkeit des Sensors kann variiert werden. Alle Kundendaten sind in der Notruf-Zentrale gespeichert. SMS können mit der derzeitigen Version des Telefons übrigens noch nicht verschickt werden. Ein geplanter Nachfolger soll das jedoch ändern.

Spezieller Prozessor errechnet fehlende Signale

Die GPS-Ortung erfolgt somit wie beim herkömmlichen Navigationssystem via Satellit und ist auf den Einsatz im Freien ausgelegt. Sind die Signale der Satelliten beispielsweise innerhalb von Gebäuden zu schwach, können die Daten nur schwer oder gar nicht mehr empfangen werden, eine exakte Ermittlung der Position wäre in so einem Fall nicht möglich. Deshalb werden zudem die GSM-Daten der jeweiligen Funkzelle hinzugenommen.

Ein spezieller Prozessor soll die Signale außerdem verstärken, indem er fehlende Daten errechnet. Eine Positionsbestimmung über das Mobilfunknetz funktioniert bekanntermaßen auch in Innenräumen, jedoch nur mit einer Treffergenauigkeit zwischen 100 bis 2 000 Metern. Wie exakt die Position ermittelt werden kann, hängt davon ab, wie groß die Mobilfunkzelle ist, in der sich das Handy zum Zeitpunkt der Ortung eingebucht hat. Nach Angaben des Herstellers soll das Mobiltelefon ab sofort erhältlich sein und inklusive eines Vertrages 199 Euro kosten.