Bericht

Drillisch steigt stärker bei mobilcom ein

Anteil soll angeblich auf 20 Prozent ansteigen
Von ddp / Thorsten Neuhetzki

Der Maintaler Mobilfunkdienstleister Drillisch will seinen Anteil am wesentlich größeren Konkurrenten mobilcom erhöhen. Drillisch plane, seine Beteiligung von zehn auf 20 Prozent aufzustocken, berichtete das Düsseldorfer Handelsblatt. Drillisch wolle offenbar seinen Einfluss auf die Büdelsdorfer Firma vergrößern, um den Vorstand zu einem Zusammenschluss mit anderen Mobilfunkbetreibern zu bewegen.

Drillisch-Vorstandssprecher Paschalis Choulidis wollte sich hierzu laut Zeitung nicht äußern. Er räumte aber ein: "Ziel ist ein schlagkräftiger Unternehmensverbund im Telekombereich." Dies könne möglicherweise mit weiteren Unternehmen wie debitel oder Talkline geschehen. mobilcom sei für die Pläne geeignet, da das Unternehmen über einen Verlustvortrag von drei Milliarden Euro verfüge, der gegen Gewinne verrechnet werden könne. "Analysten haben errechnet, dass dadurch der Wert der Unternehmen um 40 Prozent gesteigert werden könnte", sagte Choulidis der Zeitung.

Drillisch hatte sich vor rund drei Wochen mit neun Prozent an mobilcom beteiligt und hat den Anteil inzwischen laut Handelsblatt auf 10,37 Prozent erhöht. Damit sei Drillisch nun nach dem amerikanischen Finanzinvestor Texas Pacific Group (TPG) zweitgrößter Aktionär. Drillisch und mobilcom sind Provider, die kein eigenes Netz unterhalten, sondern von Provisionen leben.