Krisensparte

Will BenQ keine Handys mehr bauen?

Taiwanesen verhandeln über Verkauf von Produktionsstandorten
Von Björn Brodersen

Der taiwanesische BenQ-Konzern will künftig keine Mobiltelefone mehr selbst herstellen, sondern die Produktion an einen Outsourcing-Spezialisten verkaufen. Laut Insidern verhandle das Unternehmen bereits seit zwei Monaten mit der taiwanischen Foxconn sowie mit der US-Firma Jabil über eine Übernahme der BenQ-Fabriken in Europa und Asien, berichtet heute das manager-magazin auf seiner Website. Die Fertigung neuer Handys in Mexiko soll dagegen demnächst eingestellt werden. Außerdem stehe ein weiterer Standort in China zur Disposition, weil die Produktion nicht ausgelastet sei. Laut dem Bericht sind die Verkaufsabsichten in der Münchener Zentrale von BenQ Mobile nicht bekannt.

BenQ hat inzwischen den Zeitungsbericht gegenüber anderen Medien als reine Spekulation zurückgewiesen. Allerdings sehe man sich nach Sparmöglichkeiten um, heißt es. Dabei würden Überkapazitäten Stück für Stück angefasst.

BenQ hatte vor einem Jahr das Siemens-Handygeschäft übernommen, schreibt aber in diesem Bereich noch immer rote Zahlen. Wegen der verspäteten Einführung neuer Produkte und Belastungen durch die Bereinigung der Modellpalette rechnet das Unternehmen nicht vor Mitte 2007 mit einer Ertragswende. Im vergangenen Kuli hatte das Unternehmen bekannt gegeben, in Deutschland mehr als 500 Stellen zu streichen. Zuletzt hatte der Konzern angekündigt, nicht an der kommenden Computermesse CeBIT teilzunehmen.