gefährlich?

Wieder neue Studie: Gefahr durch Handy-Strahlen bleibt umstritten

Experten vermuten psychosomatische Ursachen hinter Beschwerden
Von Ralf Trautmann mit Material von ddp

Nach wie vor sind die Auswirkungen von Handystrahlung auf die Gesundheit umstritten: Während einige Experten hier Probleme für die Gesundheit belegen wollen, weisen andere die Gefahr zurück. Zumindest nach einer jüngsten Studien lässt sich eine reale Gesundheitsgefährdung durch Handys und Mobilfunkmasten zumindest nicht nachweisen. "Eine übermäßige Vorsicht ist nicht angesagt", sagte die Direktorin des Instituts für medizinische Biometrie der Universität Mainz (IMBEI [Link entfernt] ), Maria Blettner, heute in Leipzig am Rande der 51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS). Gleichwohl spielten aber gefühlte Beeinträchtigungen von Handy-Nutzern und Anwohnern von Sendemasten eine nach wie vor große Rolle. Über Unwohlsein und Ermüdungserscheinungen, die vermutlich psychosomatische Ursachen hätten, klagten bundesweit je nach Region zwischen sechs und 13 Prozent der Menschen.

Auch eine zunächst angenommene Verbindung zwischen Handy-Gebrauch und Hirntumoren lasse sich bisher nicht nachweisen. Eine aktuelle Studie der Universität Mainz habe keine belastbaren Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Mobilfunk und Krebs gegeben, sagte Blettner. Forschungsbedarf sehe sie aber noch bei Kindern. Hier sei noch nicht klar, ob sie in ihrer Entwicklung möglicherweise anders auf elektromagnetische Wellen reagierten als Erwachsene. Aber auch diese mögliche Gefahr dürfe nicht dramatisiert werden, fügte GMDS-Präsidentin Iris Zöllner hinzu. Der PC im Kinderzimmer und die Stereoanlage strahlten in gleichem Maße ab wie das Handy.

Laut Uni Mainz senden in Deutschland rund 280 000 Antennen an mehr als 51 000 Standorten Mobilfunksignale. Fast jeder zweite Haushalt befindet sich in einem Umkreis von mehr als einem halben Kilometer rund um diese Masten. In dieser Entfernung lasse sich eine Strahlenbelastung nicht mehr feststellen.