Ausblick

Telekommunikationsanbieter leiden unter Preisverfall

Aber optimistische Bitkom-Prognose für gesamte ITK-Branche
Von ddp / Björn Brodersen

Trotz Umsatzeinbußen bei Computern und einem geringer als erwartet ausfallendem Wachstum im Telefonie-Segment ist die deutsche Informationstechnik- und Telekommunikationsbranche optimistisch. Der deutsche ITK-Markt werde im laufenden Jahr voraussichtlich etwas stärker als erwartet um 2,5 Prozent auf 146 Milliarden Euro wachsen, teilte der Branchenverband Bitkom heute in Berlin mit. Im Juni hatte der Verband noch ein Wachstum von 2,4 Prozent prognostiziert. 2007 erwartet Bitkom eine Steigerung um 1,6 Prozent auf 149 Milliarden Euro. Einige Segmente litten jedoch unter einem sich weiter verschärfenden Wettbewerb, Preisverfall und Umsatzrückgängen, sagte Bitkom-Präsident Willi Berchtold.

So bleibe die IT-Hardware hinter den Erwartungen vom Jahresanfang zurück. "Den Computer-Produzenten hat die Fußball-WM weniger genützt als geschadet", sagte Berchtold. Viele Verbraucher hätten sich für einen Flachbildfernseher statt für ein neues Notebook entschieden.

Verband prognostiziert stagnierendes Wachstum in der Telekommunikation

In der Telekommunikation prognostiziert der Verband für das laufende Jahr nur noch ein Wachstum von 0,5 Prozent auf 66 Milliarden Euro. "Das ist etwas weniger, als wir zu Jahresbeginn erwartet hatten, und resultiert aus dem andauernden Preisverfall", sagte Berchtold. So seien im Mobilfunk die Preise innerhalb eines Jahres um 13 Prozent gesunken. Trotzdem werde 2006 noch mit einem Umsatzzuwachs von zwei Prozent auf 24 Milliarden Euro gerechnet. Der Umsatz mit Gesprächen im Festnetz werde demgegenüber um 4,5 Prozent auf 19 Milliarden Euro sinken.

Von der Politik forderte Berchtold einen umfassenden Abbau von Abgaben und sonstigen Belastungen der Hightech-Branche. Neben der Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte zählten dazu urheberrechtliche Abgaben auf Computer und Drucker sowie insbesondere die Einführung von Rundfunkgebühren auf PCs und Handys zum 1. Januar 2007.