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Verschlüsselung per Satellit: Was passiert mit PC-Karten?

Hersteller reagieren auf Verschlüsselungspläne von RTL
Von Steffen Prey

Über die geplanten Verschlüsselungen des digitalen Fernseheangebotes von RTL über DVB-T haben wir bereits berichtet. Neben der Codierung des terrestrischen DVB-T-Signals hat der Kölner Privatsender nun auch die Weichen für die Verschlüsselung seines digitalen Satellitensignals gestellt. Die Verantwortlichen haben einen entsprechenden Vertrag mit der Firma SES ASTRA unterzeichnet. Davon sind auch die Tochterkanäle des Senders betroffen.

Astra verfügt über die notwendige Plattform zur Verschlüsselung digitaler Programme. Das luxemburgische Unternehmen verspricht dem Zuschauer unter anderem eine breitere digitale Programmpalette bis hin zu interaktiven Anwendungen und einem digitalen Videorecorder. Ob diese neuen Funktionen allerdings die zusätzlichen Gebühren rechtfertigen und sich beim Zuschauer durchsetzen, bleibt abzuwarten.

Außer RTL betrifft das neue System bislang auch die Angebote von MTV. Der Musiksender setzt damit seine Verschlüsselungsstrategie konsequent fort. Bei der ProSiebenSat.1 Media AG sei hingegen diesbezüglich noch keine offizielle Entscheidung gefallen, so eine Sprecherin.

SES ASTRA plant den Start seines neuen Systems für die erste Hälfte des kommenden Jahres. In der Übergangszeit werden bestimmte Programme sowohl verschlüsselt als auch frei verfügbar sein.

Alte Receiver und TV-Karten bald unbrauchbar?

Der Zuschauer soll die Chance bekommen, sich gezielt bestimmte Programminhalte aussuchen zu können. Die Voraussetzung dafür ist allerdings neben einer Satellitenschüssel auch ein geeigneter Receiver und eine passende Smart Card. Für die Chip-Karte ist eine monatliche Pauschale von bis zu 3,50 Euro im Gespräch. Ältere Receiver und auch TV-Karten für PCs, die den Einsatz solcher Smart Cards nicht unterstützen, werden nach der Übergangszeit nicht mehr in der Lage sein, bestimmte Programme zu empfangen. TV-Kartenhersteller wie Hauppauge arbeiten deshalb bereits an Adapterlösungen für vorhandene Karten und Boxen. Damit kann man sich als Nutzer zumindest die Kosten für eine neue TV-Karte sparen. Hauppauge plant, die Lösungen zum Nachrüsten und auch neue TV- und Radiokarten bis spätestens Ende des Jahres auf den Markt zu bringen.