Techno-Klamotten

Die Lederhose verbindet per Bluetooth

Elektronik hält Einzug in die Bekleidung
Von Marie-Anne Winter

Einige Erfindungen sind Selbstläufer: Kaum tauchen funktionsfähige Prototypen auf, schon will jeder unbedingt so etwas haben. So werden mittlerweile kaum noch Handys ohne Kamera verkauft. Mit anderen Dingen dagegen dauert es etwas länger: Schon vor Jahren hat der Chipkonzern Infineon gemeinsam mit einem Mode-Hersteller eine Jacke mit integriertem Mobiltelefon und MP3-Player vorgestellt. Das Interesse an derartiger Bekleidung war allerdings sehr verhalten. Nun unternimmt das auf Elektronik in der Kleidung spezialisierte Unternehmen Interactive Wear einen neuen Versuch. Das Know-Where-Jacket

Das Starnberger Unternehmen hat das Geschäft von Infineon übernommen und entwickelt nun für Modeunternehmen die verschiedensten Anwendungen. Den größten Erfolg versprechen Tastaturen, die in Hemden, Jacken und Hosen integriert werden, weil sich auf diese Weise beispielsweise MP3-Player bequem bedienen lassen, ohne dass das Gerät aus der Tasche genommen werden muss. Der Clou: Trotz der integrierten Chips und Leitungen sollen die Kleidungsstücke auch mit der Maschine gewaschen werden können. Die interaktive Lederhose

Sogar vor der Trachtenmode macht die Elektronik nicht halt: Das Münchner Traditionsunternehmen Lodenfrey hat auf der Sportartikel-Messe ISPO [Link entfernt] eine Hightech-Lederhose vorgestellt, die der Renner der diesjährigen Wiesn werden könnte: Dank Mikrofon im Hosenträger kann der zünftig gewandete Benutzer (oder die Benutzerin) das Handy in der Hosentasche lassen: Die Lederhose verbindet per Bluetooth weiter. Das ist die logische Weiterentwicklung des Bayern-Slogans "Laptop und Lederhose". Natürlich wurde auch hier ein MP3-Player integriert, falls einem die Musik im Bierzelt nicht so zusagt. Ob man bei dem Oktoberfest-Lärm allerdings telefonieren oder gar Musik hören kann, muss erst noch erprobt werden. Die Technik soll übrigens nicht nur waschbar, sondern auch Bier-resistent sein.