Strafe

Google: Schadensersatz für Werbe-Links zu Produktpiraten

Luxus-Konzern Louis Vuitton soll 300 000 Euro erhalten
Von AFP / Marie-Anne Winter

Wegen Werbe-Links zu Produktpiraten muss die Internet-Suchmaschine Google in Frankreich 300 000 Euro Schadensersatz zahlen. Wie der Luxushandtaschen-Anbieter Louis Vuitton (LV) bekannt gab, erhielt er gestern vom Pariser Berufungsgericht zudem insgesamt 75 000 Euro als Erstattung von Prozesskosten zugesprochen. Damit wurde eine Verurteilung des US-Mutterhauses Google und seiner französischen Firmentochter aus der ersten Instanz verschärft: Im Februar 2005 hatte ein Gericht in der französischen Hauptstadt den Schadensersatz auf 200 000 Euro und die Prozesskosten auf 15 000 Euro festgelegt.

Google wurde nun auch im zweiten Anlauf der Markenfälschung, des unlauteren Wettbewerbs sowie der trügerischen Werbung schuldig gesprochen. Demnach verstieß die Internet-Suchmaschine gegen französisches Recht, weil sie einen Werbe-Link anzeigte, bei dem Ausdrücke wie "imitation", "replica" oder "copies" mit Markenbezeichungen wie Louis Vuitton, Vuitton und LV kombiniert wurden. Angebote von Anzeigen-Kunden erschienen gleichberechtigt mit dem echten Internet-Auftritt von Louis Vuitton. Unter der Rubrik "kommerzielle Links" wurde zudem Reklame für Sites gemacht, welche mit Vuitton-Symbolen für ähnliche Produkte warben. Google dürfe nun zumindest in Frankreich keine derartige Reklame mehr machen, erklärte der Edelanbieter.