Prepaid-Discounter

debitel-light: Trotz 200 000 Kunden kein Gewinn

Kooperation von debitel mit Saturn und Media Markt wird fortgesetzt
Von Ralf Trautmann

Die Prepaid-Discounter konnten zwar ihre Kundenzahlen massiv erhöhen, in Gewinnen schlägt sich dies jedoch noch nicht nieder. Bisher hätten die Anbieter rund zwei Millionen Kunden, sagte debitel-light-Chef Jörg Kühnapfel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Auf sein Unternehmen entfielen dabei deutlich mehr als 200 000 Nutzer. Bis zum Ende des Jahres prognostiziert Kühnapfel rund 4,5 Millionen Kunden bei den Discountern, dies entspräche rund sieben Prozent des deutschen Mobilfunkmarktes. Damit läge die Zahl jedoch weit unter dem Schnitt anderer europäischer Staaten, in denen der Anteil schon bis zu 20 Prozent betrage. Ein solcher Wert werde in Deutschland voraussichtlich erst in rund drei Jahren erreicht. debitel-light wolle dann ein Fünftel aller deutschen Discounter-Kunden auf sich zu vereinen.

debitel-light setzt seine Produkte im Gegensatz zu anderen Discountern nicht nur über das Internet ab, sondern auch über Tochter-Unternehmen der Handelskette Metro [Link entfernt] , so zum Beispiel Saturn und Media Markt. Dies hat sich laut Kühnapfel ausgezahlt: Rund zwei Drittel aller Verkäufe erfolge über die Geschäfte, hier sei auch die Kundengewinnung preiswerter. Im Internet geworbene Kunden seinen zudem defizitär. debitel und die Saturn Media GmbH hatten erst heute bekannt gegeben, ihre Kooperation entgegen anders lautenden Gerüchten auch weiterhin fortzusetzen.

Trotz des Kundenwachstums ergebe sich aber zumindest finanziell eine negative Bilanz: debitel-light kann bisher keinen Gewinn ausweisen. Dies gelte vermutlich für alle Discount-Anbieter, glaubt Kühnapfel. Trotzdem zeigt sich der Firmenchef optimistisch, in absehbarer Zeit auch Gewinn erzielen zu können.

Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde liegt laut Kühnapfel bei lediglich sieben bis neun Euro pro Monat. Zurückzuführen sei dies auf die hohe Zahl der Kunden, die die bestellte Karte nicht nutzten. Der Umsatz der "aktiven" Kunden liege im Schnitt bei rund zehn Euro. Änderungen im Tarifgefüge, zum Beispiel günstige Angebote für debitel-light-interne Gespräche, schloss Kühnapfel auf absehbare Zeit aus.