Terminierungsentgelte

Mobilfunkanbieter wollen Preise für Anrufe in ihre Netze senken

Nur E-Plus spielt offenbar nicht mit
Von dpa / Björn Brodersen

T-Mobile will die Gebühren für Anrufe in sein Mobilfunknetz senken. "Wir haben eine Absenkung bilateral mit anderen Unternehmen vereinbart", sagte ein Sprecher der Telekom-Mobilfunktochter heute in Bonn. Der Boden für günstigere Handy-Tarife ist damit geschaffen. Die neuen Vereinbarungen seien bei der Bundesnetzagentur eingereicht worden.

Die Behörde drängt auf eine deutliche Senkung der so genannten Terminierungsentgelte und hat daher den Handy-Anbietern mit einer Regulierung gedroht, falls diese sich nicht freiwillig auf Preisnachlässe einigen können. Die Bundesnetzagentur wird voraussichtlich ab kommenden Freitag ihre Entscheidung bekannt geben. Die Marktführer T-Mobile und Vodafone erhalten derzeit 11 Cent pro Minute für Anrufe in ihr Netz, o2 und die KPN-Tochter E-Plus 12,4 Cent.

E-Plus pocht auf höhere Beträge

Dem Vernehmen nach einigten sich T-Mobile, Vodafone und o2 auf ein Entgelt von unter 10 Cent pro Minute. Damit seien die Chancen gestiegen, dass der Mobilfunkmarkt unreguliert bleibe, hieß es in Branchenkreisen. Offen sei allerdings noch der Ausgang der Gespräche mit E-Plus, die bei den Entgelten auf einen höheren Abstand als bislang pochen. Bei E-Plus war vorerst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Mit dem Preisabschlag akzeptieren T-Mobile, Vodafone und o2 deutliche Ergebniseinbußen, denn die Terminierungsentgelte sind eine wichtige Einnahmequelle für die Unternehmen. Sie schaffen damit allerdings eine Grundlage für weitere Tarifsenkungen und damit einen höheren Anreiz für die Kunden, häufiger zum Handy zu greifen. Die Terminierungsentgelte sind eine natürliche Grenze für die Mobilfunkpreise.