Redberry

Blackberry-Konkurrenz "Redberry" startet in China

China Unicom bietet Push-E-Mail zu Niedrigstpreisen
Von Christian Horn

Kurz vor seinem für Ende Mai geplanten Start seines Push-E-Mail-Dienstes in China erhält der kanadische Blackberry-Hersteller RIM einen direkten Schuß vor den Bug: Der staatlich kontrollierte Mobilfunk-Netzbetreiber China Unicom hat einen Push-E-Mail-Dienst zu Niedrigstpreisen gestartet und diesen in direkter Anspielung auf Blackberry "Redberry" getauft. Der kanadischen Zeitung The Globe and Mail zufolge gaben China Unicom-Sprecher keine Auskunft, ob sie nach diesem provokanten Zug Markenrechts-Klagen von Blackberry erwarten. Auch RIM lehnte bislang jede Stellungsnahme ab, berichtet The Globe and Mail.

Preise je E-Mail-Übertragung von nur wenigen Cent

RIM hatte schon seit längerem angekündigt, den chinesischen Markt für Push-E-Mail aufrollen zu wollen, musste aber eine zweijährige Verzögerung bei den Verhandlungen mit den chinesischen Telekom-Regulierern hinnehmen. RIM bietet seinen Push-E-Mail-Dienst bislang nur Hongkong an, wo ein Standard-Account mit unbegrenztem E-Mail-Empfang allerdings stolze 64 US-Dollar (58,81 Euro) im Monat kostet. China Unicoms Redberry dagegen startet mit einem Niedrigstpreis von monatlich unter einem US-Dollar (0,82 Euro) für einen Standard-Account mit 5 MB und Preisen je E-Mail-Übertragung von nur wenigen Cent. China Unicom bietet den Push-Dienst als Teil seines CDMA-Portfolios, wobei keine speziellen Endgeräte benötigt werden, sondern die vorhandenen Mobiltelefone genutzt werden können.

RIM hatte vergangene Woche angekündigt, seinen E-Mail-Service in China in Kooperation mit China Mobile [Link entfernt] anzubieten. China Mobile wird allerdings selbst im kommenden Monat einen eigenen mobilen E-Mail-Dienst unter dem Namen "PushMail" zunächst in Shanghai an den Start bringen. Marktanalysten sehen die Erfolgsaussichten des Blackberry-Dienstes in China durch die neu erwachsene Konkurrenz nur mäßig beeinträchtigt. "Ich denke nicht, dass, bezogen auf die Unternehmens-Kunden, RIMs Expansionspläne durch Redberry signifikant gefährdet sind. Aber falls sie Pläne für den Konsumenten-Bereich haben sollten, würde ein kostengünstigeres Produkt einen erheblichen Unterschied ausmachen", erklärt Ellen Daley, leitende Analystin bei Forrester.