Fusion

Alcatel und Lucent fusionieren zu Telekom-Branchenriesen

Beide Unternehmen haben bereits 2001 über Zusammenschluss verhandelt
Von AFP / Björn Brodersen

Der französische Telekomausrüster Alcatel und sein US-Konkurrent Lucent Technologies bilden einen neuen Branchenriesen: Die beide Unternehmen gaben heute in einer gemeinsamen Erklärung in Paris ihre Fusion bekannt. Beide Unternehmen haben gemeinsam einen Börsenwert von rund 33 Milliarden Dollar (rund 27 Milliarden Euro). Alcatel und Lucent hatten bereits 2001 über eine Fusion zum größten Telekom-Ausrüster der Welt verhandelt. Die Gespräche waren aber an Meinungsverschiedenheiten über die Führungsrolle gescheitert.

Für Alcatel bringt die Fusion den angestrebten großen Einstieg auf dem US-Markt. Lucent, bis 1996 Teil des Telefonnetzbetreibers AT&T, hatte zuletzt beim Gewinn deutliche Abstriche hinnehmen müssen. Im Geschäftsjahr 2004/2005 brach der Überschuss des US-Konzerns um mehr als 40 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar ein.

Sowohl Lucent als auch Alcatel hatten nach dem Platzen der Technologieblase Anfang des Jahrzehnts Milliardenverluste geschrieben und zehntausende Stellen gestrichen. Bei ihrem ersten Fusionsvorhaben waren sie noch auf einen gemeinsamen Umsatz von 70 Milliarden Euro gekommen. Heute liegt Lucent bei 7,8 Milliarden Euro und Alcatel bei 13 Milliarden Euro. Alcatel konnte für 2005 einen Anstieg seines Nettogewinns um 61 Prozent auf 930 Millionen Euro vermelden.