Zahlen

Gartner: Handymarkt wuchs 2005 langsamer

Wachstum betrug 2005 noch 21 Prozent, Nokia bleibt Spitzenreiter
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Der Handy-Markt ist im vergangenen Jahr wieder stark gewachsen, mit einem Plus von 21 Prozent aber deutlich langsamer als 2004. Mit insgesamt 816,6 Millionen Geräten wurden jedoch viel mehr Handys verkauft als zu Jahresbeginn erwartet, wie aus den Zahlen des Marktforschungsunternehmens Gartner hervorgeht. 2004 war der Handy-Markt noch um 30 Prozent gewachsen, Anfang 2005 hatte Gartner nur mit einem Plus von gut acht Prozent gerechnet. Vor allem die fünf führenden Handy-Hersteller konnten den Erhebungen zufolge ihre Marktanteile zu Lasten kleinerer Anbieter aufstocken, wie Gartner am Dienstag mitteilte.

Im unteren Preissegment halte weiterhin der anhaltende Wettbewerb die Preise unter Druck, während Design und neue Technologien das "Wettrüsten" bei High-End-Geräten bestimme, sagte Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Am gesamten Absatz sind die Hersteller Nokia, Motorola, Samsung, LG, Sony Ericsson und Siemens BenQ mit einem Anteil von 79,4 Prozent beteiligt. Vor einem Jahr waren es noch 78,4 Prozent gewesen.

Das vierte Quartal 2005 sei mit 235 Millionen abgesetzten Handys erneut besonders stark ausgefallen. "Das ist jetzt erneut das stärkste Rekord-Quartal seit 2001, als Gartner begonnen hat, die Quartalsentwicklung des Marktes zu beobachten", teilte das Unternehmen mit. In Entwicklungsmärkten verzeichnete die Industrie 2005 weiterhin ein kräftiges Wachstum mit günstigeren Geräten, während in den entwickelten Märkten die Kunden ihre Handys durch hochmoderne Geräte ersetzten, sagte Milanesi.

Nokia baut Spitzenreiter-Position aus

Nokia war 2005 mit einem Marktanteil von 32,5 Prozent (30,7 Prozent ein Jahr zuvor) weiterhin unangefochtener Spitzenreiter. Allein im vierten Quartal hätten mehr als ein Drittel aller weltweiten Handy-Besitzer sich ein Gerät von Nokia gekauft, sagte Milanesi. Motorola konnte seinen Anteil dank seiner ultradünnen Razr-Modelle am stärksten von allen Wettbewerbern aufstocken: Von 15,4 Prozent im Jahr 2004 auf nun 17,7 Prozent. Mit einem Absatz knapp unter 42 Millionen Stück im vierten Quartal bleibt das Unternehmen die Nummer zwei im Markt.

Samsung verteidigte mit einem Marktanteil von 12,7 Prozent (zuvor 12,6 Prozent seinen dritten Platz in der Weltrangliste. Mit einem Zuwachs von nur 0,1 Prozentpunkten vergrößerte sich allerdings der Abstand zu Motorola weiter. LG und Sony Ericsson liegen mit 6,7 und 6,3 Prozent Marktanteil auf den Plätzen vier und fünf. Die von BenQ übernommene Siemens-Handy-Sparte hat als einzige ihren Marktanteil nicht ausbauen können und rangiert mit 3,5 Prozent (7,2 Prozent im Jahr 2004) weiterhin auf dem sechsten Platz.