VoIP

Marktanteil von Skype in Europa halbiert

Der Trend geht zu Paket-Angeboten für Breitband und VoIP
Von Christian Horn

Bei der Internetelefonie - kurz VoIP - geht der Trend eindeutig zu Paket-Angeboten, bei denen VoIP von den Internet-Providern als Zusatzleistung zum Breitband-Internetanschluss angeboten wird. Die Verlierer sind netzunabhängige VoIP-Anbieter und hier allen voran der Marktführer Skype. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Untersuchung von Sandvine, einem Unternehmen für Breitband-Managementlösungen.

Der Sandvine-Untersuchung zufolge haben in Europa die Breitband-VoIP-Paketangebote von Internetprovidern wie QSC oder 1&1 dem VoIP-Service von Skypes inzwischen überholt: Im vierten Quartal des vergangenen Jahres machten die VoIP-Paketangebote der Internetprovider 51,2 Prozent der VoIP-Gesprächsminuten in Europa aus. Der Anteil von Skype halbierte sich im Zeitraum von nur einem Jahr auf 45 Prozent. Alle anderen VoIP-Drittanbieter erreichten zusammen 4,5 Prozent der europäischen VoIP-Minuten. "Vor zwölf Monaten hatte Skype noch 90 Prozent aller VoIP-Minuten inne. Jetzt kaufen die Nutzer Marken-Services. Besonders Breitband-Neukunden tendieren dazu, VoIP im Paket-Angebot von ihrem Breitband-Provider zu abonnieren", sagt Chris Colman, Sandvine-Generaldirektor für Europa.

Für den US-Markt stellt Sandvine einen vergleichbaren Trend fest. Dort beanspruchen die VoIP-Angebote der Breitband-Anbieter inzwischen 53 Prozent des VoIP-Traffics für sich. In den USA ist Vonage mit 21,7 Prozent der führende VoIP-Drittanbieter. Skype nimmt in den USA 14,4 Prozent Marktanteil ein. Alle anderen Drittanbieter erreichen zusammen 10,9 Prozent Marktanteil. Die Untersuchung basiert auf der Analyse des Web-Traffics von 700 000 Breitband-Nutzern.