Übernahme

EU-Kommission eröffnet Verfahren zu Telekom-Kauf von tele.ring

Übernahme kann zu erheblichen Nachteilen für die Verbraucher führen
Von dpa / Björn Brodersen

Die EU-Kommission hat erhebliche Bedenken gegen die Übernahme des viertgrößten österreichischen Mobilfunkanbieters tele.ring durch die Deutsche Telekom. Die Behörde leitete heute in Brüssel ein formelles Prüfverfahren ein. Die Telekom will den österreichischen Anbieter für 1,3 Milliarden Euro kaufen. Die Kommission beschloss den Schritt nach einer sechswöchigen ersten Prüfung.

Diese habe ergeben, dass eine Übernahme zu erheblichen Nachteilen für die Verbraucher führen könnte, da einer von vier Wettbewerbern auf dem Markt ausfiele, schrieb die Kommission. Sie hat jetzt 90 Arbeitstage für eine abschließende Bewertung Zeit.

Der Kauf von tele.ring ist nach früheren Unternehmensangaben der größte Zukauf der Telekom seit VoiceStream (heute T-Mobile USA) vor fünf Jahren. Der Umsatz von tele.ring lag im vergangenen Jahr bei 539 Millionen Euro, T-Mobile Austria kam auf 882 Millionen Euro. Auf dem österreichischen Mobilfunkmarkt herrscht ein harter Preiskampf, der vor allem von tele.ring forciert wurde.