innen und außen

BenQ will Forschung und Entwicklung stärker ins Ausland verlagern

Trotzdem Bekenntnis für den Standort Deutschland
Von dpa /

Zwei Wochen nach der Übernahme des Siemens- Handygeschäfts hat der taiwanesische Konzern BenQ eine weitere Verlagerung der Forschung und Entwicklung ins Ausland angekündigt. Derzeit fänden 60 Prozent der Entwicklung im Inland statt, die restlichen 40 Prozent in Niedriglohnländern. "Wir werden dieses Verhältnis umdrehen", sagte der neue BenQ-Mobile-Chef Clemens Joos der Zeitung Welt am Sonntag. Trotzdem werde die Stammbelegschaft in Deutschland ausgebaut, weil der Konzern die früher nach außen vergebene Entwicklung wieder verstärkt in den Konzern hole. In den vergangenen Wochen hatte BenQ mit ganzseitigen Zeitungsanzeigen um neues Personal geworben.

Die verlustreiche Siemens-Handysparte soll unter der Führung von BenQ bereits im ersten Geschäftsjahr aus den roten Zahlen kommen. Dazu will der Konzern auch den Druck auf seine Zulieferer erhöhen. "Sie müssen extrem wettbewerbsfähig fertige Komponenten liefern, die einen geringeren Entwicklungsanteil von uns erfordern", sagte Joos. Zu den Hauptlieferanten gehört auch der deutsche Chiphersteller Infineon. Weil die Kostenentwicklung in der Branche so dramatisch sei, würden in Zukunft nur noch kurzfristige Vereinbarungen getroffen werden, sagte Joos.

BenQ war 2 001 aus dem Acer-Konzern abgespalten worden und stellt unter anderem Elektronik-Produkte wie LCD-Fernseher, Computerbildschirme oder Projektoren her.