größere Reichweite

Ericsson bietet GSM 450-Lösungen an

GSM-Lösungen im niederen Frequenzbereich erhalten neue Aufmerksamkeit
Von Björn Brodersen

Nachdem sich gestern schon der finnische Handyhersteller Nokia für die Verbreitung von GSM 450-Mobilfunk für bislang nicht erschlossene Regionen aussprach, will der Netzwerkausrüster Ericsson künftig GSM-Lösungen im 450-MHz-Frequenzband aufnehmen. Die GSM 450-Lösung von Ericsson soll Mobilfunkbetreibern kostengünstige Netzabdeckung in dünn besiedelten Regionen ermöglichen, in denen eine Erschließung bislang nicht wirtschaftlich erschien.

GSM 450 unterstützt globales Roaming und besitzt die volle Funktionalität und den gleichen Leistungsumfang wie GSM in anderen Frequenzbändern. So unterstützt GSM 450 auch EDGE und GPRS. Ulf Ewaldsson, Vice President und Leiter GSM Solutions bei Ericsson, sagt: "Wir sind davon überzeugt, dass GSM für lange Zeit die führende Zugangstechnologie im Mobilfunk sein wird. GSM 450 ist die konsequente Weiterentwicklung von Massenmarktlösungen vor allem für aufstrebende neue Märkte."

Kombination mit bestehenden GSM-Lösungen ist möglich

Um Kapazität und Netzabdeckung auch in der Zukunft zu optimieren, kann GSM 450 auch mit GSM-Lösungen in bestehenden Frequenzbändern in ein und derselben Region kombiniert werden. So können heutige GSM-Lösungen für höchste Ansprüche an Kapazität, z.B. in Ballungsräumen, um 450-MHz-Lösungen für größere Reichweite in ländlichen Gebieten erweitert werden. Die Infrastruktur kann von allen GSM-Frequenzbändern gemeinsam genutzt werden. Ericsson sowie andere Endgeräte-Hersteller treiben zurzeit die Entwicklung von GSM-450-MHz-Lösungen mit dem Ziel voran, entsprechend der Nachfrage Produkte im Laufe des Jahres 2006 auf den Markt zu bringen.

Schon 1999 hatten Nokia und Ericsson hatten die Einführung von 450-MHz-Lösungen für das folgende Jahr angekündigt, allerdings verlief der Vorstoß im Sande. Zurzeit ist lediglich in Tansania ein solches GSM-Netz in Betrieb. Wie Pressesprecher Lars Bayer gegenüber der teltarif-Redaktion sagte, ist Ericsson jetzt optimistisch, dass die verfügbaren Netzfrequenzen etwa in osteuropäischen Ländern nachgefragt und zum Einsatz kommen werden.