Kundenanlanyse

Auch Vertragskunden wechseln zu simyo

Mobilfunk-Discounter jagen etablierten Anbietern Kunden ab
Von Marie-Anne Winter

Die Erwartungen zum Erfolg der Mobilfunk-Discounter gehen auseinander: Die eine Umfrage lässt auf ein eher geringes Interesse der Mobilfunk-Kunden schließen, eigene Marktstudien der Anbieter gehen dagegen von wesentlich mehr wechselwilligen Mobilfunkkunden aus. Der Erfolg der neuen E-Plus-Marke simyo deutet jedoch an, dass die Mobilfunk-Discounter wie simyo, Tchibo oder der jüngst gestartete Anbieter blau.de tatsächlich das Potential haben, den etablierten Mobilfunk-Anbietern Vertragskunden abzujagen.

Wie das Handelsblatt berichtet, hat gut jeder zweite simyo-Kunde bereits einen Mobilfunk-Laufzeitvertrag und ergänzt diesen mit dem simyo-Angebot. Je mehr Verträge auslaufen würden, desto mehr Kunden würden sich auch für simyo als Erstkarte entscheiden. Häufig sei es auch so, dass die Kunden, wenn die Vertragslaufzeit nach 24 Monaten verlängert wird, um ein neues Handy zu bekommen, für das alte Gerät eine Ersatzkarte kaufen, um dieses dann beispielsweise an die Kinder weiterzugeben.

Die Kundenanalyse von simyo zeige, dass vor allem junge Familien an dem Angebot interessiert seien. Die Altersgruppe der 30- bis 39-jährigen sei am stärksten repräsentiert, die Haushaltsgröße läge durchschnittlich bei 2,8 Personen. Erstaunt zeigte sich simyo-Chef Rolf Hansen, dass 15 Prozent der simyo-Kunden über 50 Jahre alt seien. "Das hat uns überrascht, weil wir ja nur im Internet vertreten sind." Angaben zu konkreten Nutzerzahlen und zu monatlichen Umsätzen pro Kunde gab es leider nicht. Hansen selbst schätzt das Protential für Mobilfunk-Discounter in Deutschland auf 8 bis 13 Prozent. E-Plus-Chef Uwe Bergheim dagegen schätzte zum Start des neuen Angebots, dass sich etwa 20 Prozent der E-Plus-Kunden für simyo entscheiden würden.