Interaktive Glotze

BITKOM zeigt auf der IFA Click-TV

Interaktives Fernsehen ist einer der IFA-Trends
Von Marie-Anne Winter

Auf der heutigen Pressekonferenz im Vorfeld der Internationalen Funkausstellung in Berlin (IFA) hat der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) mit Click-TV einen Showcase für interaktives Fernsehen vorgestellt. Das Zusammenwachsen von Fernsehen und Internet sei eins der wichtigsten Themen der IFA. "Die Zuschauer wollen individuelle Angebote und mehr Interaktion anstatt nur passiv zu konsumieren", sagt Peter Broß, Geschäftsführer Technologie und Markt bei BITKOM. Gerade jüngere Menschen würden ihren Fernsehkonsum zugunsten der Internetnutzung einschränken. Auch würden die Zuschauer nicht mehr planlos durch die Programme zappen, sondern eher das Medium wechseln, wenn ihnen das Programm nicht gefällt: Dann würde man sich zunehmend an den PC setzen und im Internet surfen, statt weiter vor dem Fernsehgerät zu sitzen. Die Lösung wären mehr Induvidualität und mehr Interaktivität am Fernseher.

Der Dialogkreis Konvergenz des BITKOM zeigt nun auf der IFA das Projekt Click-TV, in dem neue Nutzungsmöglichkeiten des Fernsehens demonstriert werden. Mit einem Click können Zuschauer Hintergrundinformationen zum laufenden Programm aufrufen, an Gewinnspielen teilnehmen oder mit anderen Nutzern kommunizieren. Der BITKOM sieht einen Rückstand beim interaktiven Fernsehen in Deutschland. Mit dem Click-TV-Projekt solle nun ein Markt angeschoben werden, der in Deutschland sehr zersplittert sei und weitgehend brachliege. In Deutschland wurden mit interaktiven Fernsehdiensten im vergangenen Jahr nur 90 Millionen Euro umgesetzt, in Großbritannien dagegen betrug der Umsatz in diesem Bereich fast eine Milliarde Euro, in Frankreich immerhin 240 Millionen Euro.

Click-TV ist eine firmenunabhängige Plattform, die verschiedene Einzelaktivitäten in diesem Bereich bündeln soll. Ziel ist vor allem, relevante Standards zu entwickeln. Click-TV bringe Telekommunikationsunternehmen, Medienanbieter, Fernsehsender, Handelsketten und weitere Akteure zusammen.