DAB

Zwischen Küche und Autobahn - Digitalradio versucht den Durchbruch

Neue Programme und Datendienste sollen Attraktivität steigern
Von dpa /

Totgesagte leben länger - aber können sie noch echte Stars werden? Eine Frage, die sich beim Digitalradio nach dem DAB-Standard aufdrängt. Millionen von Euro sind bereits in den Aufbau einer deutschen DAB-Infrastruktur geflossen. Doch die große Mehrheit der Hörer bleibt dem UKW-Radio treu. Denn das Digital Audio Broadcasting (DAB) bedeutet zunächst weniger Programme und relativ teure Geräte.

Auf der anderen Seite wird das analoge UKW-Signal spätestens 2015 abgeschaltet. Frühentschlossene können kombinierte DAB-UKW-Empfänger erstehen und schon heute von der digitalen Klangqualität, neuen Sendern und Datenzusatzdiensten profitieren. Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin (2. bis 7. September) werden zahlreiche Neuheiten vorgestellt.

Digitalradio hat seine Stärken im mobilen Empfang

Das digitale Radio trumpft mit seinem klangstarken und störungsfreien Empfang vor allem im mobilen Betrieb auf: "DAB bietet CD-Qualität ganz ohne Aussetzer", sagt Dirk Gulde, geschäftsführender Redakteur bei der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift "Auto Hifi". Ob die zwischen 200 und knapp 400 Euro teuren DAB-Autoradios ihren Preis wert sind, muss jeder Autofahrer für sich entscheiden. Wer viel Radio hört, sollte laut Gulde bei der nächsten Neuanschaffung zu einem DAB-fähigen Gerät greifen: "Wer einmal DAB im Auto hatte, wird kein UKW mehr wollen."

Neben dem fast schon obligatorischen CD-Spieler besitzen einige Digitalradios auch einen Steckplatz für Speicherkarten. Darüber kann direkt im MP3-Format aufgezeichnet oder abgespielt werden. "Dank Datenpuffer lässt sich ein Lied auch dann vollständig aufnehmen, wenn man den Anfang verpasst hat." Denn die letzte halbe Minute DAB-Programm hat das Gerät immer im Speicher parat.

Zu Hause sieht die Sache anders aus: Radio kommt dort in sehr guter Qualität auch aus dem Kabel, über Satellit und noch per UKW aus hochwertigen Hifi-Tunern. "Zudem ist die Auswahl an DAB-Sendern noch nicht gigantisch, weil die digitale Ausstrahlung einen Mehraufwand für die Programmveranstalter bedeutet", erklärt Gulde. Viele Zusatzdienste, die mit dem DAB-Signal ausgesendet werden können, stecken noch in den Kinderschuhen. Allerdings besitzen DAB-Geräte in der Regel einen Anschluss für ein externes Display oder einen PDA, auf denen alle erdenklichen Dienste von der Park-Info über Nachrichten bis hin zu bewegten Bildern dargestellt werden können.

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