Offene Handy-Rechnung führt nicht gleich zum Schufa-Eintrag

Eine offene Handy-Rechnung führt nicht automatisch zu einem Schufa-Eintrag. Wer negativ bei der Schufa gemeldet wird, hat seine Schulden auch nach ausreichender Mahnung eines Unternehmens nicht beglichen. Zugleich sei der Mahnung nicht widersprochen worden, erklärt Stefan Horst, Pressesprecher der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung - kurz Schufa - in Wiesbaden.

Grundsätzlich hängt es vom Mahnverfahren des jeweiligen Unternehmens ab, wie viele Mahnungen ein Kunde erhält. Manche Unternehmen schicken laut Horst bis zu drei Mahnschreiben, andere nur zwei. Nach Abschluss des Mahnverfahrens gehen Meldungen bei der Schufa meist ab Rechnungsbeträgen von 50 bis 100 Euro ein.

Nicht nur Schuldner finden ihre Einträge bei der Schufa. "Bei uns werden sowohl positive als auch negative Merkmale gespeichert", sagt Stefan Horst. Tatsächlich sei die überwiegende Zahl der Einträge positiv - 93 Prozent aller Einträge bei der Schufa geben die ordnungsgemäße Erfüllung der Kreditgeschäfte wieder. Positive Merkmale seien zum Beispiel ein Giro-Konto oder eine Kreditkarte ohne Zahlungsausfälle.

Eigenauskunft kostet 7,60 Euro

Um eine Auskunft von der Schufa zu erhalten, müssen Unternehmen Vertragspartner der Schufa sein und gewerbsmäßig Kredite vergeben, sagt der Schufa-Sprecher. Vertragspartner seien neben Banken und Sparkassen auch Handy-Unternehmen und Versandhäuser. Die Entscheidung über die Kreditwürdigkeit eines Verbrauchers liege letztendlich in der Einschätzung des jeweiligen Unternehmens. "Da spielen auch Einkommenshöhe und Vermögen eine Rolle, die nicht bei der Schufa gespeichert sind", sagt Horst.

Auch Wohnungsbaugesellschaften mit mehr als 100 Wohneinheiten können sich der Schufa als Vertragspartner anschließen. Private Vermieter können dagegen nur eine Eigenauskunft vom Mieter selber verlangen, so der Sprecher. Jederzeit dagegen sei es Verbrauchern möglich, eine Eigenauskunft über ihre Schufa-Einträge einzuholen. Den Antrag erhalten sie bei den Geschäftsstellen der Schufa in vielen größeren Städten, aber auch im Internet. Die Bearbeitungsgebühr beträgt 7,60 Euro.