pleite

Zahlungsschwierigkeiten: teltex am Ende?

Mobilfunk-Händler soll Insolvenzverfahren beantragt haben
Von Marie-Anne Winter

Seit einiger Zeit häufen sich einmal mehr die Beschwerden über den Internet-Händler teltex. Dieser fiel schon in der Vergangenheit mit Unregelmäßigkeiten auf. Ende vergangenen Jahres berichtete der Hessische Rundfunk in seinem Verbrauchermagazin M€X über die Probleme von Kunden, die versprochenen Zahlungen tatsächlich ausgezahlt zu bekommen. In zahlreichen Fällen erhielten Kunden, die einen Mobilfunkvertrag in Verbindung mit einem günstigen Aktionshandy und einer versprochenen Erstattung der anfallenden Grundgebühren bei teltex abgeschlossen hatten, die Erstattung verspätet oder gar nicht.

Nachdem es einige Zeit ruhiger um teltex wurde, gibt es seit einiger Zeit wieder zahlreiche Hinweise, dass teltex die versprochenen Gebührenerstattungen nicht mehr auszahlt. Die Homepage der Firma ist schon seit einigen Tagen nicht mehr online, auch telefonisch ist teltex nicht mehr zu erreichen.

Seit einigen Tagen geistern auch Gerüchte über eine mögliche Insolvenz des Händlers durch die einschlägigen Foren. Leider konnten wir diese Gerüchte durch eigene Anfragen bei den jeweiligen Insolvenzabteilungen der zuständigen Gerichte bisher nicht bestätigen. Die Ansprechpartner teilten uns allerdings mit, dass sie zahlreiche Einzelanfragen zu teltex bekommen hätten und sie nicht sehr glücklich über diese Belastung seien.

Ebenfalls auf Anfrage bestätigte uns der früher für teltex tätige Rechtsanwalt von Moers, dass er bereits seit einigen Wochen zahlreiche Mandate in Sachen teltex niedergelegt und die Betreuung dieser Firma generell eingestellt habe.

Aus Verlegenheit verlegt?

Vor einigen Wochen hatte teltex den Firmensitz von Rheinstetten nach Durmersheim verlegt (HRB 2436), was die Lage offenbar nicht entscheidend verbessert hat. Als Geschäftsführer ist weiterhin Marco Burkart eingetragen. Die Änderung des Firmensitzes ist für die Klagezustellungen wichtig.

Alles in allem sieht es sehr danach aus, dass bei teltex nicht mehr viel zu holen sein wird. In diesem Zusammenhang sei an die Pleite des Mobilfunkhändlers Faircom erinnert, bei der es 30 000 Gläubiger gab. Allerdings sahen die meisten Geschädigten davon ab, zum Gerichtstermin zu erscheinen, weil sie von ihren Auslangen von durchschnittlich etwa 100 Euro allenfalls einen geringen Bruchteil wieder bekommen hätten.

An dieser Stelle möchten wir nochmals vor Dreiecksgeschäften mit Mobilfunkverträgen warnen, in denen zuviel versprochen wird. Unserer Erfahrung nach funktionieren solche Angebote häufig nicht zuverlässig. Auf diese Weise entpuppen sich manche verlockenden Angebot als teuren Falle. Auf jeden Fall stellt sich die Frage, ob das vermeintlich günstige Handy den hohen Aufwand wert ist, bis man sein Recht durchgesetzt hat.