Koordinataten

Intel: Standortbestimmung über Funknetze?

Chiphersteller forscht an GPS-Konkurrenz
Von Christian Horn

Der Chiphersteller Intel arbeitet an Systemen, die die Standortbestimmung über Funknetze ermöglichen soll. Intel untersucht, inwieweit sich Systeme zur Positionbestimmung über die Verrechnung der relativen Koordinataten von z.B. WLAN- oder GSM-Funkstationen und Funksignal-Laufzeiten realisieren lassen. Solche Systeme könnten als Konkurrenz zur herkömmlichen Satelliten-gestützen Positionsbestimmung mit GPS auftreten.

Gerade in stark bebauten städtischen Umgebungen hapert es bei GPS mit der Genauigkeit der ermittelten Postionsdaten. Hier könnten Funknetz-basierte Systeme eventuell genauere Daten liefern. "GPS berücksichtigt nicht die Gegebenheiten der Zivilisation", kritisiert Intel-Forscher Ian Smith im Hinblick auf Tatsache, dass der Großteil der Menschheit in dicht bebauten Umgebungen lebt.

Noch liefert GPS genauere Positionsdaten

Anders als bei GPS, bei dem ein gesondeter Chip in die mobilen Geräte wie Handy oder PDA eingebaut werden muss, könnte bei den Funknetz-Systemen der Chip des Mobilfunk-Gerätes selbst die Positionsdaten errechnen. Für die Implementation der bisher nur schwach entwickelten Location Based Services (LBS) könnte dies GPS gegenüber einen Preisvorteil bringen.

Momentan scheint aber noch die schon seit Jahren erprobte Postionsbestimmung per GPS genauere Daten zu liefern als dies bislang mit Funknetz-gestützen Systemen möglich ist. "Das Verzwickte an der Postionsbestimmung über Funknetze ist, dass die Daten ein wenig verrauscht sind", sagt Ian Smith.

Schon am Start mit der Positionsbestimmung per Funknetz ist in den USA das Unternehmen Skyhook Wireless [Link entfernt] . In 20 amerikanischen Ballungsräumen hat Skyhook manuell mit Wardrivern die Positionen aller WLAN-Funkstationen ermittelt und daraus eine Datenbank erstellt, die Standortbestimmung mit einer Genauigkeit von etwa 20 Metern liefern soll.