VoIP-Telefon

Übernimmt VoIP die Mehrheitsanteile des Telefonieaufkommens?

Untersuchung des britischen Marktforschungsunternehmens Point Topic
Von Julia Scholz

Das Marktforschungsunternehmen Point Topic schätzt, dass Ende März weltweit über 11 Millionen Anwender VoIP für wenigstes einige ihrer Anrufe nutzten. Das wäre gegenüber einer Mitte 2004 von Topic Point veröffentlichten Studie ein Anstieg von über 5 Millionen Nutzern. Die Anzahl basiert auf der Summe der öffentlich verfügbaren Zahlen für VoIP-Abonnenten kombiniert mit Schätzungen, dort wo Abonnentenzahlen nicht verfügbar waren. Diese Gesamtzahl enthält keine PC-basierten Softclient-Services wie Skype und VoiceGlo [Link entfernt] .

Von diesen 11 Millionen sind weit über die Hälfte, 7,2 Millionen Nutzer, in Japan. Nach Japan ist der amerikanische Kabelsektor zahlenmäßig der bedeutendste VoIP-Markt mit ungefähr 2,1 Millionen Abonnenten. In Kanada haben alle großen Kabel-Gesellschaften VoIP-Angebote. In Europa ist Frankreich der größte Markt für VoIP mit 1,2 Millionen Teilnehmern Ende des ersten Quartals 2005. Für Deutschland ermittelte die Studie 220 000 VoIP-Nutzer über freenet.de im ersten Quartal 2005. Weitere Zahlen für Deutschland wurden nicht erhoben. Die Gesamtzahl der VoIP-Nutzer hierzulande dürfte daher deutlich höher sein, als die angeführten 220 000 Anwender. Insgesamt, einschließlich der Nutzer von Soft-Client-Diensten wie Skype oder VoiceGlo, telefonierten nach der Studie im ersten Quartal 2005 weltweit 17,4 Millionen Nutzer regelmäßig über das Internet.

Skype-Nutzung wesentlich geringer als erwartet

Die Frage, wie viele Anwender Skype nutzen, ist laut Point Topic allerdings nur schwierig zu beantworten. Mitte April gab Skype 100 Millionen Downloads an. Davon haben sich jedoch lediglich 35 Millionen Nutzer registriert und nur 1,2 Millionen führten ein SkypeOut-Konto. Da Skype keine Abonnentenzahlen veröffentlicht, wurde die Schätzung der Nutzerzahlen anhand eines Tickers erhoben, der anzeigt, wie viele Gesprächsminuten über Skype bedient werden. Aus der Beobachtung dieser Zahlen über zwei Wochen im Juni und dividiert durch eine angenommene durchschnittliche Gesprächsdauer von täglich 7 Minuten, ergab sich ein Durchschnitt von 5,6 oder 5,3 Millionen Skype-Nutzern für die zwei Wochen. Im Ergebnis kommt die Studie somit zu dem Schluss, dass viele Menschen den Client zwar herunter laden, sich jedoch nicht registrieren. Viele von denen die registriert sind, nutzen Skype wiederum nie oder nur selten nutzen.