Studie

Handykosten in Deutschland weit über Durchschnitt

Trend geht mit simyo, SIMply und mobilcom nach unten
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Die Handy-Kosten liegen in Deutschland weit über dem internationalen Durchschnitt. Dies geht aus einer Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, die heute in Berlin veröffentlicht wurde. Demnach kommen Vieltelefonierer mit 150 ausgehenden Anrufen und 42 versendeten SMS inklusive Grundgebühr pro Monat auf Kosten von 69,42 Euro. Zum Vergleich: In Italien fallen bei gleicher Nutzung 59,81 Euro an, in Großbritannien sogar nur 51,77 Euro. Auch bei Handy-Besitzern, die wenig telefonieren, fallen die Unterschiede erheblich ins Gewicht.

Die Bundesregierung geht jedoch davon aus, dass das mobile Telefonieren auch in Deutschland billiger wird. Der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Bernd Pfaffenbach, verwies darauf, dass inzwischen nahezu 90 Prozent der Bevölkerung mit einem Handy ausgestattet sind. Angesichts der hohen "Marktsättigung" werde die Branche deshalb ihre Strategie ändern und die Geräte nicht mehr so stark subventionieren wie bisher. Im Gegenzug könnten dann die eigentlichen Telefon-Kosten sinken. "Das kommt dem Verbraucher zu Gute", sagte Pfaffenbach.

Trend geht noch unten: Rechnerischer Minutenpreis von 9,9 Cent möglich

Anzeichen gibt es dafür bereits. Als erstes deutsches Mobilfunk-Unternehmen hat E-Plus kürzlich mit simyo eine Billigmarke gestartet. Insgesamt gibt es in Deutschland derzeit mehr als 71 Millionen Mobilfunk-Geräte. Vor fünf Jahren waren es erst 48 Millionen. Nach der Studie, die vom Münchner Institut TNS Infratest erstellt wurde, müssen Wenig-Telefonierer (25 Anrufe, 30 SMS, Prepaid-Karte) in Deutschland gegenwärtig pro Monat 19,13 Euro zahlen. In Schweden sind es 14,72 Euro, in Italien nur 11,61 Euro.

Einen Vergleich aller aktuellen Billig-Angebote wie etwa simyo oder SIMply haben wir in einer weiteren ausführlichen Meldung dargelegt. Hier ist auch bereits der neue 9,9 Cent-Tarif der mobilcom berücksichtigt.