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Aggressive Telekom-Werbung im Visier

Verbraucherzentrale: Kunden werden Änderungen "untergeschoben"
Von Gordon Hölsken

Die Betroffenen berichten von Anrufen im Auftrag der Telekom, mit denen sie als Kunden für einen angeblich günstigeren Telefontarif geworben werden sollen. Wenn sie dann skeptisch reagieren oder ablehnen, bietet man die Zusendung von Infomaterial an, damit man das Angebot in aller Ruhe gründlich prüfen könne.

Nach wenigen Tagen flattert dann die Bestätigung einer Vertragsänderung ins Haus, obwohl sie die Zustimmung am Telefon ausdrücklich nicht erteilt haben. "Solchen ungewollten Verträgen sollten Verbraucher sofort und nachweislich widersprechen!", rät Norbert Richter, Telekommunikations-Experte der Verbraucherzentrale Brandenburg, den Betroffenen. Nach Erfahrungen der Verbraucherschützer führt das im geschilderten Fall auch regelmäßig zum Erfolg.

Dennoch geht die Verbraucherzentrale Brandenburg davon aus, dass sich viele Verbraucher einfach fügen, weil sie einen aufwändigen Tarifvergleich oder die Mühe der Gegenwehr scheuen. Die anhaltend massiven Nachfrage in den Verbraucherberatungsstellen lässt auf tausende Betroffene schließen, die hier von Telekom-Werbern regelrecht überrumpelt werden.

Die Telekom selbst sieht laut Pressesprecher Genz die Ursache in einem Vertriebsunternehmen, das Kundenanrufe über Call Center ohne ausdrückliche Autorisierung für diese aggressive Werbung veranlasste. Inzwischen habe man eine Mitarbeiterin mit der schnellstmöglichen Klärung der Fälle beauftragt. Verbraucherschützer Richter ermuntert Telekom-Kunden ausdrücklich, ihre Rechnung auf nicht vereinbarte Tarifänderungen hin zu prüfen und sich ggf. mit ihren Unterlagen an die Verbraucherberatungsstellen zu wenden - selbst wenn die Widerspruchsfrist bereits verstrichen ist.