Handy-TV

Das Handy als mobile Mattscheibe

Kein Ersatz fürs Heimkino, aber für den schnellen "Fernseh-Happen zwischendurch"
Von Marie-Anne Winter

Wer unterwegs den Handy-Fernseher einschaltet, ist vor allem an Sportsendungen interessiert, meinen 74 Prozent der Experten. Jeweils 67 Prozent prognostizieren zudem eine Nachfrage nach Nachrichten sowie nach Musik- und Videoclips. Erotische Inhalte halten 48 Prozent für ein "Fernsehformat", das sich auf dem Handy durchsetzen wird. Dass sich jemand Spielfilme in voller Länge am Minibildschirm ansieht, glauben lediglich 2 Prozent. Immerhin 33 Prozent räumen aber dem Spielfilmtrailer unterwegs gute Chancen ein.

Als primäre TV-Technik für unterwegs stufen 43 Prozent der von eco befragten Spezialisten DVB-T/H und DMB ein. 38 Prozent glauben an Videoclips, die im Streaming- oder Downloadverfahren aufs Handy gelangen. 29 Prozent sind fest davon überzeugt, dass sich der Multimedia Messaging Service (MMS) auf dem Markt durchsetzen wird.

Handyfernsehen: Die Mobilfunkbetreiber werden profitieren

Größter Nutznießer des Zusammenwachsens von Fernsehen und Handy werden die Mobilfunkbetreiber sein, sind sich 62 Prozent der Experten einig. 52 Prozent sehen die Werbewirtschaft als den eigentlichen Gewinner, weil die Marketingexperten über das Handy an ihre Kundschaft näher als je zuvor rücken können. Nur ein Drittel sind der Auffassung, dass die Fernseh- und Rundfunkanstalten von dem TV- und Radio-Einzug ins Handy profitieren werden.

Als größten Hemmschuh auf dem Weg zur Verschmelzung von Fernsehen, Musik und Handy stufen die Experten die mangelnde Vereinheitlichung beim digitalen Rechte-Management (DRM) ein. 86 Prozent der Fachleute sind überzeugt, dass die Film-, Musik- und Mobilfunkbranche Milliarden verliert, weil DRM die Verbraucher verunsichere und scharenweise in die Illegalität treibe.

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