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30% mehr Anschlüsse durch neuen Chip

ADSL2+ Chip von Infineon setzt neue Maßstäbe bei Stromverbrauch und Systemkosten
Von Michael Plura

Damit können Telekommunikationsfirmen ihren Kunden ohne Zusatzinvestitionen für Kühlung oder Stromversorgung bei gleich bleibender Schaltschrankgröße etwa ein Drittel mehr Anschlüsse nach dem superschnellen DSL-Standard anbieten als mit bisheriger Technik. Bei ADSL2+, mit dessen breiter Einführung ab 2006 gerechnet wird, genügt der herkömmliche Telefonanschluss, um Internet, Fernsehen und Telefon gleichzeitig zu betreiben.

"Infineon Technologies unterstreicht mit dem neuen Halbleiterbaustein für künftige DSL-Vermittlungsstellen seine führende Rolle im boomenden Markt der Chips für Breitband-Datennetze", betonte Christian Wolff, Vice President des Geschäftsbereiches Kommunikation und Leiter des Geschäftsfeldes Wireline Access von Infineon. Weltweit gab es Anfang 2005 etwa 100 Millionen DSL-Anschlüsse, wovon allein etwa 40 Prozent im letzten Jahr neu hinzugekommen sind. Für die nächsten Jahre wird weiteres Wachstum erwartet. Dabei soll schon bald der neue Standard ADSL2+ die heutigen DSL-Verbindungen ersetzen. Daten lassen sich bei ADSL2+ mit bis zu 25 Megabit pro Sekunde übertragen - etwa zehn- bis zwanzigmal schneller als bei heute üblichen DSL-Anschlüssen und damit schnell genug, um gleichzeitig mehrere Fernsehprogramme in HDTV-Qualität (hochauflösendes Fernsehen), Internet und preiswerte Internet-Telefongespräche zu übertragen.

Der neue ADSL2+-Chip "GEMINAX PRO" von Infineon bietet bislang einzigartige Leistungen für DSL-Vermittlungsstellen. Der Stromverbrauch ist etwa 30 Prozent niedriger als bei herkömmlichen Chips, entsprechend geringer ist die Abwärmeproduktion. Dadurch und durch die kleine Baugröße lässt sich der Chip sehr viel dichter in DSL-Schaltanlagen einbauen, ohne dass zusätzliche Kühlung notwendig wird. Insgesamt lassen sich mit GEMINAX PRO auf gleichem Raum in den Schaltschränken ein Drittel mehr ADSL2+-Anschlüsse unterbringen als bislang.

Die im GEMINAX PRO eingesetzte so genannte Switched-Mode Technik ist wegen ihres äußerst geringen Leistungsverbrauchs bereits heute in tragbaren Audiogeräten, wie z.B. MP3-Playern, weit verbreitet. Durch eine Vielzahl von technologischen Innovationen konnten die Infineon-Entwickler jetzt diese Technik für den Einsatz in der Breitbandkommunikation mit ihren ungleich höheren Anforderungen und der 100-fachen Frequenz weiterentwickeln. Im Mai werden die ersten Prototypen des neuen Chips an Kunden ausgeliefert, ab Herbst 2005 soll er in großen Stückzahlen produziert werden.