Interoperabilitäts-Tests

Anstoß für Push to Talk

Siemens und Ericsson haben Interoperabilitäts-Tests abgeschlossen
Von Björn Brodersen

Die für den Telekommunikationsbereich zuständige Konzernabteilung von Siemens und der schwedische Mobilfunkausrüster Ericsson haben eine Hürde auf dem Weg zur weiteren Verbreitung von Push to Talk (PTT) genommen. Beide Unternehmen haben Interoperabilitäts-Tests von PTT-fähigen Handys und der Infrastruktur von Ericsson (IMS-System mit Push-to-Talk-Server) erfolgreich abgeschlossen. Damit werden alle PTT-fähigen Mobiltelefone garantierten Zugang zu IMS-Netzwerken haben und mit einem auf einem offenen Industriestandard basierenden Client ausgestattet sein.

"Einer der wesentlichen Vorteile der IMS-Lösung für standardbasierte Push-to-Talk-Technik ist ihre Fähigkeit, Kompatibilität zwischen Geräten verschiedenster Hersteller zu ermöglichen", sagte Björn Olsson, Executive Vice President und General Manager, Business Unit Systems bei Ericsson. Eine große Auswahl sei wichtig für die Akzeptanz und Verbreitung dieses Dienstes, daher freue er sich, dass eine neue Serie von Mobiltelefonen die Tests mit der PTT-Lösung von Ericsson bestanden hat.

Bei Push to Talk handelt es sich um eine Art Walkie-Talkie-Funktion. Per Tastendruck wählt der Nutzer die Empfänger einer Mitteilung aus und spricht die Nachricht mit gedrückter Taste. Diese erreicht dann mit kleiner Verzögerung die Empfänger, die bei Bedarf danach auf die selbe Weise antworten können. Sprechen kann immer nur einer zur Zeit. Angewandt werden kann Push to Talk aber nur, wenn Sender und Empfänger miteinander kompatible Handys haben. Als erster Netzbetreiber hat T-Mobile diesen Sprechfunk-Dienst im November 2004 mit dem Nokia 5140 gestartet. Durch die erfolgreich abgeschlossenen Tests wird die Kundenbasis der Betreiber, die standardbasierte Push-to-Talk-Geräte anbieten, größer.

Die Interoperabilitäts-Tests wurden mit zwei PTT-Geräten des deutschen Handyherstellers durchgeführt, die schon im Handel sind: dem CX70 und dem C70. "Als Beweis unseres starken Engagements für diese neue Form der Kommunikation werden wir ab der C-Klasse so gut wie alle Handys mit Push to Talk ausrüsten", erklärte Clemens Joos, Leiter des Geschäftsgebiets Mobile Devices von Siemens Communications. In diesem Jahr will Siemens rund zehn Push-to-Talk-Handys auf den Markt bringen. Erste Neuheiten hat der Hersteller bereits mit dem CL75, dem CX75, dem CF75, dem M75 und dem SXG75 auf der CeBIT vorgestellt.