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freenet: "VoIP by Call" für Festnetztelefone

Hamburger Anbieter führt mit der 01924 neue Sparvorwahl ein
Von Björn Brodersen

Neues Angebot aus dem Hause freenet: Der Hamburger Telekommunikationsanbieter will im Festnetzbereich Akzente setzen und führt unter dem Namen 01924online eine weitere Sparvorwahl ein. Über den neuen Dienst, der morgen in Betrieb gehen wird, sollen die Kunden mit herkömmlichem Festnetzanschluss über ihr Telefon "VoIP-by-Call-Gespräche" führen können. Dafür müssen sie - ähnlich wie bei dem im Festnetzbereich bekannten Call by Call - die Internet-Einwahlnummer 01924 vorwählen und können dann für 1,9 Cent pro Minute in die eigenen oder in andere Ortsnetze telefonieren. Es geht zwar mit anderen Call-by-Call-Anbietern auch günstiger, doch dieser Minutenpreis gilt dafür rund um die Uhr und ist leicht zu merken. Gespräche in die nationalen Handynetze kosten ebenfalls ganztägig 19 Cent pro Minute. Auch für die Einwahl in das Internet kann die 01924 genutzt werden.

Abkühlung für den Call-by-Call-Markt

"Der Call-by-Call-Markt ist überhitzt", meint Andreas Sand, Mitglied der Geschäftsleitung von freenet und Leiter Call by Call. Doch Tiefpreise in bestimmten Zeitfenstern stellten einen Großteil der rund 14 Millionen Nutzer von Call by Call nicht zufrieden, viele würden sich eher transparentere und konstantere Preise wüschen - auch wenn sie dann etwas mehr als bei anderen Anbietern zahlen müssten. Dieser Kundengruppe will freenet mit dem neuen Angebot entgegenkommen. Ziel: Die angesprochenen Nutzer bauen beim Telefonieren zukünftig nur noch auf die 01924. "Mit dieser Einwahlnummer bieten wir eine Alternative zu den vielen Tarifänderungen auf dem Markt an", erklärt Sand. "Mit der 01924 sind wir nicht immer die Nummer Eins, aber dafür zuverlässig."

Der Gesprächspreis von 1,9 Cent pro Minute wird im neuen Angebot im Minutentakt abgerechnet. Verfügbar ist die 01924 bundesweit, auch für Ortsgespräche. Allerdings müssen Kunden, die eine Rufnummer aus dem eigenen Ortsnetz - zum Beispiel die Nachbarin - anrufen wollen, die jeweilige Ortsvorwahl mitwählen. Vergisst der Kunde dies, wird er per Ansage darauf hingewiesen und das Gespräch kommt nicht zustande. Eine Ansage, die über die anfallenden Gesprächskosten informiert, bietet freenet für den neuen Dienst - wie auch bei der 01019 und der 01024 - derzeit nicht an, auch wenn dies laut einem auf der CeBIT geführten Gespräch im April noch geschehen kann. Dafür aber verspricht der Anbieter aber den Kunden Preiskonstanz, über Preisänderungen bei der 01924 informiert Sie außerdem die teltarif-Redaktion über den Tarifrechner. Die Einführung einer Tarifansage könne aber, wenn die Kunden es wünschen, im April geschehen, sagt Sand.

Genutzt werden kann die Einwahlnummer auch für den Zugang zum Internet, dafür muss im Anschluss noch die 111 gewählt werden: Der Minutenpreis beträgt beim Surfen über die 01924-111 rund um die Uhr einen Cent. Die weiteren Einwahldaten erfahren Sie auf unserer Angebotsseite.

Neuer Einwahl-Nummer droht schon die Abschaltung

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hat inzwischen auf das neue Call-by-Call-Angebot reagiert und freenet zu einer Stellunganhme aufgefordert. Wie uns RegTP-Pressesprecher Rudolf Boll versicherte, dürfen Online-Zugangs-Rufnummern nicht im Call-by-Call-Bereich verwendet werden. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren Meldung.