Ratgeber

Vorsicht beim Osterurlaub: Handy am Ohr kann teuer werden

Bis zu 140 Euro Strafe fallen beim Telefonieren am Steuer an
Von Thorsten Neuhetzki

In diesen Tagen machen sich wieder viele auf den Weg in den Kurzurlaub: Ostern steht vor der Tür. Die Osterferien dienen dabei traditonell als Möglichkeit, mit dem Auto Europa zu erkunden. Dabei vergessen viele, dass auch im Ausland das Telefonieren am Steuer verboten ist.

In Deutschland wird, hat man beim Telefonieren das Telefon bei laufendem Motor in der Hand, ein Bußgeld von 40 Euro fällig. Zusätzlich gibt es einen Punkt in Flensburg. Ungleich teurer ist es in den Niederlanden. Gleich 140 Euro kassiert dort die Polizei, wenn sie einen Autofahrer beim Telefonieren am Steuer erwischt. Beliebt für Urlaub mit Eigenanreise ist Kroatien: Auch hier kann das Handy am Ohr ein Loch in die Urlaubskasse reißen. Immerhin 70 Euro werden fällig. Dort wo es noch kein ausdrückliches Handy-Verbot gibt, wie in Schweden, können trotzdem erhebliche strafrechtliche Folgen drohen. Zum Beispiel, wenn ein telefonierender Autofahrer in einen Unfall verwickelt wird, unsicher fährt oder den Verkehr gefährdet.

So teuer kann telefonieren am Steuer werden


Am teuersten ist das Telefonieren am Steuer in den Niederlanden. Wie teuer es in Ihrem Urlaubsland werden kann, entnehmen Sie der Grafik. Quelle: ADAC

Doch diese hohen Strafen müssen nicht sein, verzichtet man auf's SMS schreiben während der Fahrt oder Telefonieren mit dem Mobiltelefon in der Hand. Wer dennoch telefonieren muss, sollte zwingend eine Freisprecheinrichtung nutzen. Ist diese nicht vorhanden, so darf ein eingehender Anruf erst dann angenommen werden, wenn das Auto an die Seite gestellt und der Motor abgestellt wurde. Entsprechend ist auch das Telefonieren im Stau oder vor der roten Ampel in Deutschland strafbar.

Einfachste Lösung: Bluetooth-Headsets

Von Land zu Land können die Spielregeln zum Thema "Telefonieren im Auto" jedoch sehr unterschiedlich sein. Meistens darf nur mit einer Freisprechanlage "mobilgefunkt" werden, auch portable Freisprecheinrichtungen (Headsets) sind unter bestimmten Voraussetzungen mancherorts erlaubt. So wird diese Lösung nicht in allen Ländern als Freisprecheinrichtung akzeptiert. Wegen der Vielzahl nationaler Bestimmungen sollten sich Auslandsreisende bei Automobilclubs wie etwa dem ADAC rechtzeitig vor der Abfahrt über die geltenden Regeln informieren. Auch in Deutschland gilt: Während der Fahrt dürfen lediglich Gespräche angenommen werden. Das Wählen einer Nummer ist hingegen nicht erlaubt, da die Konzentration zu lange auf das Handy gelenkt wird.

Viele Handys sind heute mit Bluetooth ausgestattet. Hier ist es besonders einfach, eine Freisprecheinrichtung, die auch außerhalb des Autos genutzt werden kann, einzurichten. Ab 40 Euro sind im Handel einfache Bluetooth-Headsets erhältlich. Sie werden hinters Ohr geklemmt und kommunizieren per Kurzstreckenfunk Bluetooth mit dem Handy.

Anspruchsvollere Geräte sind für etwa den doppelten Betrag zu haben. Handys ohne Bluetooth können mit kabelgebundenen Headsets nachgerüstet werden. Diese sind schon ab zehn Euro per Internet und im Handel zu haben. Wer jedoch oft im Auto telefoniert, der sollte sich entschließen, einen Festeinbau für sein Handymodell vorzunehmen. Dieses ist mit Kosten von einigen hundert Euro zwar die teuerste Lösung, jedoch gleichzeitig auch die sicherste und qualitativ beste. Diese Einrichtungen sind inzwischen auch als Bluetooth-Varianten erhältlich. Das hat den Vorteil, dass bei einem neuen Handymodell die Freisprecheinrichtung nicht erneuert werden muss.