Flüssig-Linse

Flüssig-Linse mit Zoom und Autofokus

Hersteller Variotec will die Neuheit noch dieses Jahr vertreiben
Von Yvonne Göpfert

Auf der CeBIT 2005 präsentieren der Handy-Hersteller Samsung und die französische Hightech-Firma Varioptic [Link entfernt] eine Flüssig-Linse mit 2,5-fach optischem Zoom und Autofokus. Sie soll gegenüber herkömmlichen Technologien entscheidende Vorteile hinsichtlich Kosten, Größenverhältnis, Geschwindigkeit und Energieverbrauch bieten. Bereits im vierten Quartal dieses Jahres, so hoffen die Franzosen, soll die Neuheit im Markt verfügbar sein.

Flüssig-Linsen verhalten sich ähnlich wie die Linsen des menschlichen Auges. Zum Zoomen oder Autofokussieren verändern sie ihre Form ohne mechanische Hilfe. "Da unsere Flüssig-Linse keine beweglichen Teile hat, ist sie extrem langlebig und maßgeschneidert für den Handy-Kamera-Einsatz, gerade da, wo Batterie-Leistung und der verfügbare Platz limitiert sind", erläutert Etienne Paillard, Chief Executive Officer von Varioptic. "Während der CeBIT werden wir demonstrieren, wie die Kombination verschiedener Flüssig-Linsen dauerhaft ein optisches 2,5-fach-Zoom ermöglichen wird. Der Platzbedarf für die neue Technologie wird nicht einmal halb so groß sein wie konventionelle optische Zoom-Lösungen."

Electrowetting-Technologie

Die von Varioptic patentierte Technologie namens "Electrowetting"-Technologie (elektrischer Kapillareffekt) nutzt Elektrizität, um zwei Tropfen einer Flüssigkeit auszudehnen oder zusammenzupressen. Hierdurch wird die Grenze zwischen beiden Flüssigkeiten verändert und die Linse fokussiert. Die demonstrierten Zoom-Fähigkeiten kombinieren mehrere flüssige Linsen mit einem Antrieb, einem Sensor und einem Bildprozessor, um Vergrößerungen zu ermöglichen, den Fokus zu verändern und Abweichungen kontrollieren zu können. Beide Lösungen für Zoom und Autofokus zeichnen sich aus durch ihre Platz sparende Größe und kostengünstige Herstellung sowie durch hohe Geschwindigkeit, niedrigen Energieverbrauch, Langlebigkeit und hohe Qualität.

Auch wenn in Hannover noch keine Kamera mit der neuen Linse an Bord präsentiert wird, geben sich die Erfinder optimistisch. Wie ein Unternehmenssprecher verkündete, bestehen Exklusivverträge mit Samsung, erste Modelle sollen Ende des Jahres daher ausschließlich in der Handy-Kollektion der Asiaten vertrieben werden. Über den Preis kann vorerst nur spekuliert werden. Die Materialkosten zur Herstellung der Flüssig-Linse liegen jedenfalls weit unter denen, die aktuell für konventionelle Linsen anfallen.