Interview

T-Mobile-Chef: Handy muss Teuer-Image verlieren

Roaming-Untersuchung "nicht nachvollziehbar"
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

T-Mobile-Chef René Obermann hat sich abermals für eine Senkung der Handy-Tarife ausgesprochen. Mobilfunk-Gespräche müssten ihr "Teuer-Image" verlieren, sagte Obermann der Welt am Sonntag. Erst dann werde es den deutschen Anbietern gelingen, den durchschnittlichen Umsatz pro Kunde anzuheben. Derzeit werde das Handy in Deutschland mit im Schnitt weniger als 100 Minuten im Monat nicht einmal halb so viel genutzt wie in Großbritannien, argumentierte er. Amerikaner kämen sogar auf mehr als 600 Minuten pro Monat.

Vorwürfe der EU-Kommission, von ausländischen Nutzern in Deutschland zu hohe Roaming-Gebühren genommen zu haben, wies Obermann als nicht nachvollziehbar zurück. Die Roaming-Tarife von T-Mobile lägen unter dem europäischen Durchschnitt. Außerdem sei die Telekom-Mobilfunktochter in Europa ein Nettozahler: "Wegen des Urlaubsverhaltens der Deutschen überweisen wir mehr Geld an die ausländischen Netzbetreiber für die Nutzung durch unsere Kunden als wir von ihnen für die Nutzung unserer Netze bekommen."