Vergleich

Wie gut sind die neuen Teeny-Angebote der Netzbetreiber?

Verbraucherschützer loben die Tarife - es gibt aber günstigere Angebote
Von Marie-Anne Winter

Die Mobilfunkbetreiber Vodafone und T-Mobile bieten jetzt auch neue Tarifmodelle für Kinder und Jugendliche an, die ein Ausufern der Telefonkosten verhindern sollen. Service-Provider wie mobilcom und Victorvox haben mit m-Limit oder Young Card ähnliche Angebote schon seit einiger Zeit im Programm. Von Verbraucherschützern wie der Stiftung Warentest werden die so genannten TeenCards begrüßt, weil sie wegen der Kostenbegrenzung und der Sperre für teure Sonderrufnummern für junge Nutzer gut geeignet seien.

Die Preise für die neuen Angebote - die CombiCard Teens bei T-Mobile und die CallYa-JuniorKarte bei Vodafone - sind im Vergleich zu herkömmlichen Prepaid-Karten gar nicht schlecht. Wie berichtet kosten Gespräche ins Festnetz und netzintern 30 Cent pro Minute und in andere Mobilnetze 50 Cent - da werden in anderen Prepaid-Angeboten bis zu 79 Cent pro Minute berechnet. Das einfache Preisschema ist leicht zu durchschauen und deshalb von Vorteil - dafür fallen aber auch günstige Minutenpreise am Abend oder am Wochenende weg.

Noch einfacher und günstiger ist allerdings der Prepaid-Tarif von Tchibo: Mit 35 Cent pro Minute rund um die Uhr ins nationale Festnetz und zu deutschen Mobilfunkanschlüssen liegt dieser Tarif im Durchschnitt noch unter den Preisen der neuen Teen-Angebote - und das beim gleichen Preis für die Einrichtung der Karte. Der Preis für die beliebten SMS liegt bei den beiden D-Netzbetreibern mit 15 Cent jedoch unter dem Standardpreis von 19 Cent pro Nachricht, der auch von Tchibo berechnet wird. Außerdem sind Festnetz- und netzinterne Gespräche mit der Tchibokarte durch den Einheitspreis etwas teurer, was sich jedoch verschmerzen lässt, da Gespräche zu Handys in anderen Netzen deutlich günstiger sind. Weiterer Vorteil der Tchibo-Karte: Es kann sie jeder kaufen. Die Angebote der Netzbetreiber können jedoch nur Kinder nutzen, deren Eltern seit mindestens sechs Monaten einen Vertrag mit dem Mobilfunkbetreiber haben. Beide Anbieter verlangen für die Zusatzkarte ein einmaliges Bereitstellungsentgelt von 19,95 Euro und berechnen für ihre neuen Jugendtarife keine monatliche Grundgebühr.

Vorteil Rufnummernsperre

Ein wichtiges Merkmal der neuen Jugendtarife der Netzbetreiber ist, dass Service-Nummern, die beispielsweise mit den Vorwahlen 0190, 0900, 0137 oder 0138 beginnen und oft zur Kostenfalle werden, grundsätzlich gesperrt sind. Weiterhin können Eltern die Nutzung auf Wunsch weiter einschränken - Telefonate ins Ausland oder die mobile Internetnutzung etwa. Das wiederum bietet die Tchibo-Karte nicht.

Wer die "Teen-Cards" nicht verwendet, sollte im Umgang mit dem Handy einige Regeln beachten, um nicht in die Kostenfalle zu tappen. Premium-SMS zum Beispiel sind eine der Möglichkeiten, die Handyrechnung aus Versehen in die Höhe zu treiben, auch Rückrufe zu unbekannten Telefonnummern können teuer werden. Vorsicht ist auch bei angeblich tollen Angeboten für Downloads aller Art geboten - Klingeltöne, Logos oder Handyspiele werden gern im Abo angeboten, das man am Ende auch zahlen muss, wenn man die Downloads gar nicht mehr nutzen möchte und noch nicht gekündigt hat.

Über weitere neue Prepaid-Tarife - wie beispielsweise den von Tchibo - informieren wir auf einer anderen Vergleichsseite.