Probleme

Versatel: "Telekom behindert den Wettbewerb"

Zugesicherte Anschlusszahlen werden nach Versatel-Angaben nicht erfüllt
Von Thorsten Neuhetzki

Andreas Heinze, Chef der Versatel, wirft der Telekom einen Missbrauch ihrer Marktbeherrschenden Position vor. Nach teltarif-Informationen will sich Heinze in einem offenen Brief an Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke wenden. Darin warnt er den Bonner Konzern vor juristischen Konsequenzen.

Die Telekom soll seinem Mitbewerber zugesagt haben, im Januar 10 000 Kundenanschlüsse auf das Netz der Versatel umzuschalten. Statt der geplanten 10 000 Anschlüsse geht Versatel jedoch davon aus, dass lediglich 8 000 Anschlüsse von der Telekom umgeschaltet werden. Für Februar und März soll die Telekom angekündigt haben, jeweils nur noch 6 000 Kunden umzuschalten. Bei diesen Zahlen erwartet Heinze bald Engpässe bei der Schaltung neuer Kunden.

Seit September 15 000 Neukunden in Berlin

Betroffen ist vorrangig der Berliner Markt. In den anderen von Versatel bedienten Gebieten gebe es keine solchen Probleme, heißt es bei der Telefongesellschaft. Für Berlin jedoch habe Versatel schon im September die Planzahlen angemeldet. Somit habe die Telekom genügend Zeit gehabt, sich auf die Anzahl der geplanten Umschaltungen einzustellen, kritisiert Heinze. Man sei bei Versatel sogar bereit gewesen, Vertragsstrafen zu zahlen, wenn man das Umschaltungs-Volumen nicht voll ausschöpfen könne.

Versatel hat in Berlin seit dem Start im September mehr als 15 000 Kunden gewonnen, sagte Kai Lorenz, Bereichsleiter Marketing bei Versatel im Gespräch mit teltarif.

Zum Thema Marktbehinderung hat sich auch der Cartoon-Zeichner Götz Wiedenroth Gedanken gemacht. Seinen Cartoon sehen Sie in einer weiteren Meldung.