Warnung

Fluthilfe: Schlechte Scherze mit Vermissten

Portalbetreiber und FBI warnen vor Missbrauch von Daten im Internet
Von dpa / Marie-Anne Winter

Angehörige von Flutopfern beklagen sich über skrupellose Geschäftemacher sowie über Schindluder mit Vermissten-Daten. So würden selbst ernannte Privatdetektive anbieten, für 5 000 bis 10 000 Euro nach Vermissten zu suchen, berichtete die Initiatorin des Internetsuchportals Fluthilfe-Deutschland, Dagmar Sall-May, heute in Duisburg.

Außerdem würden Informationen über Angehörige gegen Geld angeboten. In einzelnen Fällen würden "aus Spaß" Vermisste als gefunden gemeldet und so trügerische Hoffnung verbreitet. So seien vier vermisste Mitglieder einer Familie von einem Mailschreiber ohne jede Grundlage als gefunden bezeichnet worden.

Als Konsequenz daraus werde das Internetportal jede Meldung über "Gefundene" jetzt erst gegenchecken, sagte Sall-May. Darüber hinaus werde nun ein Verband Fluthilfe/Katastrophenhilfe Deutschland gegründet, der mit einer zentralen Datenbank auch bei künftigen Katastrophen schnell und verlässlich informieren könne.

FBI warnt vor Tsunami-Spam

Auch die US-Bundespolizei FBI hat vor betrügerischen Internetseiten im Zusammenhang mit der Flut in Asien gewarnt. Es gebe Hinweise auf Websites, die unter dem Vorwand des Sammelns von Spendengeldern illegal an der internationalen Hilfsbereitschaft mitverdienen wollten, teilte die Behörde gestern mit. Unter anderem würden auch die angegebenen E-Mail-Adressen auf Vermissten-Websites ausgelesen und den Adressaten unseriöse, kostenpflichtige Angebote gemacht, etwa, wie oben schon erwähnt, gegen Bezahlung Vermisste zu suchen.

Das FBI warnte weiterhin, keine E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern zu öffnen, in denen angeblich Fotos oder Videos der Katastrophe zu sehen seien. Darin könnten sich Viren verbergen.