MNP

Vier Wochen Rufnummernportierung in Österreich

Erster Gewinner heißt tele.ring
Von Volker Schäfer

Seit vier Wochen haben Österreichs Handybesitzer erstmals die Möglichkeit, ihre Rufnummer zu behalten, wenn sie den Netzbetreiber wechseln. Allgemein erwartet wurden im Vorfeld vor allem Verluste der beiden großen Anbieter A1 und T-Mobile Austria, während man mit Zuläufen vor allem bei one und tele.ring, aber auch beim UMTS-Newcomer 3 rechnete.

Vor allem Geschäftskunden, die ihre Mobilfunknummer schon seit vielen Jahren besitzen, scheuten bislang vor einem Anbieterwechsel zurück, da sie dann ihre Nummer hätten ändern müssen. Allerdings hat vor allem A1 auch mit noch anderen Mitteln dafür gesorgt, Großkunden an sich zu binden. So sind bei Rahmenverträgen Laufzeiten über drei oder gar vier Jahre nicht unüblich. Zudem hat das Unternehmen zum Teil empfindliche Gebühren für die Deaktivierung von Rufnummern bzw. Verträgen vereinbart.

Dennoch haben nach Angaben der österreichischen Tageszeitung Der Standard bislang 628 Kunden dem Marktführer unter den Handynetzen in der Alpenrepublik den Rücken gekehrt und ihre Rufnummer zu einem anderen Betreiber mitgenommen. Dem gegenüber stehen 201 MNP-Zuläufe. Unter dem Strich hat A1 demnach durch die Rufnummernportierung 427 Kunden verloren.

One, T-Mobile und A1 verlieren Kunden

Überraschend viele Abgänge hatte in den ersten Wochen auch one. Der drittgrößte Netzbetreiber hat 550 Kunden verloren, aber nur 145 hinzugewonnen. Das macht im Endeffekt einen Verlust von 405 Kunden. Die Österreich-Tochter von T-Mobile musste dagegen nur 532 Kunden abgeben, hat aber auch 145 Neukunden gewonnen. Damit steht das Unternehmen mit einem Minus von 387 noch besser da als A1 und one.

Klarer Sieger ist tele.ring, das zwar 254 Kunden abgeben musste, aber dafür 995 Neuzugänge hat und damit auf ein Plus von 741 Kunden kommt. 3, das erst seit dem vergangenen Jahr auf dem Markt ist, hat 20 Kunden verloren, aber 498 Neuzugänge, so dass das Unternehmen im Endeffekt ein Plus von 478 Kunden verzeichnen kann.

Die Zahlen der ersten Wochen lassen einen Trend erkennen. So nehmen es Österreichs Mobifunk-Nutzer one offenbar übel, dass z.B. bei aktuellen Verträgen die Grundgebühren nicht mehr ganz so günstig wie früher sind, während tele.ring und 3 die zurzeit günstigsten Tarifangebote haben. 3 ist jedoch mit eigenem Netz nur in einigen Ballungsräumen vertreten und das National Roaming im A1-Netz funktioniert nicht immer und überall zuverlässig, so dass die User, die ein günstiges Angebot suchen, derzeit wohl vor allem auf tele.ring setzen.