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Mobilfunkbetreiber läuten Weihnachtsgeschäft ein

Jedes dritte Handy wird vor Weihnachten gekauft
Von dpa / Marie-Anne Winter

In der deutschen Mobilfunkbranche wird das Weihnachtsgeschäft 2004 mit großen Erwartungen eingeläutet. "Wir erwarten ein Umsatzplus von etwa fünf Prozent für das Weihnachtsgeschäft der Gesamtbranche", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Mobilfunkunternehmens E-Plus, Uwe Bergheim, gestern in einem dpa-Gespräch. Für die Handy-Hersteller und Mobilfunkanbieter beginne im November erfahrungsgemäß eine sehr wichtige Geschäftsetappe: Jedes dritte in Deutschland verkaufte Handy sei 2003 in der Weihnachtszeit über die Ladentische gegangen.

In Deutschland seien im vergangenen Jahr insgesamt 16 Millionen Handys verkauft worden. Diese Zahl dürfte nach Branchen-Schätzungen in diesem Jahr weiter kräftig um etwa 15 Prozent steigen. Als Renner erwiesen sich 2004 Handys mit eingebauter Kamera. Bereits jetzt hätten acht von zehn der hier zu Lande verkauften Handys diese Zusatzfunktion. Durch den scharfen Wettbewerb der Gerätehersteller und die neue UMTS-Generation sei die Modellvielfalt so groß wie nie.

Subventionen sollen weiter zurückgefahren werden

Die Mobiltelefone würden in absehbarer Zeit nicht mehr quer durch das Sortiment subventioniert. "Jetzt ist die Zeit reif", betonte der E-Plus-Chef mit Blick auf den von mehreren Netzbetreibern geplanten Abbau der Handysubventionen. Mit dem Abflachen der Wachstumskurve werde den Vertragskunden immer stärkere Aufmerksamkeit gewidmet. "Aral verschenkt auch keine Autos, um Benzin zu verkaufen", sagte Bergheim. Die Null-oder Ein-Euro-Handys gebe es zwar weiter. Die Gerätepreise bei E-Plus hängen aber wie berichtet zunehmend vom Monats-Umsatz des Kunden ab.

Die vier Mobilfunkbetreiber Deutschlands können nach Bergheims Schätzung die Handysubventionen mittelfristig insgesamt um einen Gesamtbetrag in dreistelliger Millionenhöhe zurückfahren. Großes Potenzial für den Mobilfunk gebe es in der Wirtschaft. Die Datenübertragung bei der Mauterfassung sei nur ein Beispiel. Rein rechnerisch könne sich eine Mobilfunk-Nutzungsrate von weit über 100 Prozent der Einwohnerzahl ergeben. "Wir liegen jetzt in Deutschland bei etwa 80 Prozent." Auch Zweitgeräte für den Dienst- oder Privatgebrauch brächten Wachstum.