Erster Eindruck: Push to Talk bei T-Mobile
Push-to-Talk bei T-Mobile T-Mobile hat auf der Messe Systems in München Push to Talk (kurz PTT) der Öffentlichkeit vorgestellt. Anders als die Lösungen von mobilcom und dem Agile messenger, die eine Zusatzsoftware auf Symbian-Handys installieren, setzt T-Mobile auf Endgeräte, bei denen PTT bereits vorinstalliert ist. Gemäß Pressesprecher Husam Azrak besitzen diese eine deutlich bessere Integration in bestehende Dienste. Etwa sei es bei diesen nicht erforderlich, Handy-Telefonbuch und die Buddy-Liste für den PTT-Dienst getrennt zu verwalten.
Es gibt jedoch noch nicht viele Hersteller, die die Integration von PTT in ihre Endgeräte abgeschlossen haben. Deswegen startet T-Mobile auch mit nur einem Endgerät, dem Nokia 5140. Als Outdoor-Handy bietet es Stoß- und Spritzschutz. Es hat aber auch eine Kamera an Bord. Der PTT-Dienst wird bei dem Handy über eine spezielle, seitlich angebrachte Taste aktiviert. Diese muss relativ stark gedrückt werden, so dass es auch ohne aktivierte Tastensperre nicht zu unerwünschten PTT-Nachrichten kommen sollte, wenn man das Gerät in der Hosentasche trägt. Ungünstig ist allerdings, dass gegenüber der PTT-Taste die beiden Lautstärkeregler angeordnet sind, und es somit nicht ganz so einfach ist, eine Griffposition zu finden, bei der man die PTT-Taste drückt, aber nicht gleichzeitig die Lautstärke ändert. Die PTT-Taste muss wie üblich während der Aufzeichnung der kompletten Nachricht gedrückt bleiben.
Warten auf neue Interconnect-Verträge
Push-to-Talk-Handy
bei T-Mobile: Nokia 5140
Nokia hat bereits mit der Auslieferung
des 6260 begonnen, so dass
es schon ein zweites Handy mit Push-to-Talk-Funktion gibt. Letztendlich
haben sich auch mehrere Handyhersteller und Ausrüster
dazu bekannt, zueinander kompatible
Endgeräte und Netztechnik für PTT zu liefern. Unklar ist jedoch
noch, wie lange es dauern wird, bis es Interconnect-Verträge geben
wird, so dass auch Nutzer unterschiedlicher Mobilfunknetze eine
PTT-Gruppe aufbauen können. Man scheint jedoch bemüht zu sein, dieses
zügig durchzuziehen. Bis es Kompatibilität auch zu den anderen,
oben erwähnten PTT-Standards gibt, könnte es aber noch dauern. Es ist
sogar vorstellbar, dass die Lösungen, die auf Erweiterungssoftware
basieren, auf dauerhaft inkompatibel zu den einprogrammierten PTT-Diensten
bleiben.
Vom Drücken des PTT-Knopfes an einem Handy bis zum Hörbarwerden der Nachricht auf dem oder den angesprochenen Handys vergehen etwa zwei Sekunden. Das ist deutlich schneller als die übliche Zeit zum Aufbau eines Anrufs in GSM, aber natürlich deutlich langsamer als ein "echtes" Walkie-Talkie. Die Zeitverzögerung schwankt auch ein Wenig von Nachricht zu Nachricht. Für sicherheitskritische Anwendungen, etwa einen Rangierarbeiter am einen Ende eines Zuges, der dem Lokführer am anderen Ende rechtzeitig "Stopp" sagen muss, scheidet PTT somit aus. Für weniger zeitkritische Organisationsaufgaben, die in einer Gruppe anfallen, sieht T-Mobile die neue Technik jedoch gut geeignet. So ist es etwa möglich, eine Nachricht unkompliziert an eine Gruppe von Mitarbeitern durchzugeben. Bisher war es dafür nötig, diese alle der Reihe nach anzurufen.
Einen ersten Testbericht zu Push-to-Talk bei mobilcom finden Sie in einer weiteren Meldung.