Zahlen

T-Com zahlt wegen PhonoLine Schadenersatz in Millionenhöhe

Start des Musikportals wurde immer wieder verschoben
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Die Telekom-Tochter T-Com wird nach dem Aus der Online-Musikplattform PhonoLine [Link entfernt] seinen ehemaligen Partnern einem Bericht des Handelsblatts zufolge Schadenersatz in Millionenhöhe zahlen. Außerdem werde das Unternehmen der Musikwirtschaft Entwicklungskosten für PhonoLine erstatten, berichtete das Blatt. Nach nur knapp einem halben Jahr Laufzeit hatten sich die Partner am Wochenende darauf verständigt, PhonoLine wieder vom Netz zu nehmen.

PhonoLine war vor rund zwei Jahren von der deutschen Musikwirtschaft und der T-Com als Technologielieferant als erstes ambitioniertes Projekt für den Online-Vertrieb von Musik in Deutschland in die Planungsphase gegangen. Das Angebot war als Großhandelsplattform konzipiert und sollte Kunden den legalen Vertrieb von Musikstücken ermöglichen. Doch während Anbieter wie iTunes Music-Store des Computerherstellers Apple inzwischen auch hier zu Lande große Erfolge feiern, war der Start von PhonoLine immer wieder verschoben worden.

Abwechselnd sollten technische Schwierigkeiten sowie rechtliche Probleme mit den Verwertungsgesellschaften Grund für die wiederholten Fehlstarts gewesen sein. Selbst zur offiziellen Eröffnung im vergangenen März auf der Computermesse CeBIT waren nicht alle Hindernisse aus dem Weg geräumt. Die feierliche Eröffnung durch Bundeskanzler Gerhard Schröder hatten die Betreiber kurzfristig wegen nicht geklärter Rechtsansprüche wieder absagen müssen. Zuletzt sollen mangelnde Kundenakzeptanz und zunehmende technische Schwierigkeiten die Gründe für das Aus gewesen sein.

Die T-Com will dem Handelsblatt zufolge den auf der Plattform vertretenen Online-Shops nun ein Angebot vorlegen, ihre Geschäfte auf den Musikservice der Telekom-Tochter T-Online zu übertragen. Unter musicload.de [Link entfernt] bietet T-Online seit geraumer Zeit ein eigenes Musikangebot an, das sich direkt an die Endkunden richtet.