Auffälligkeiten

Finanzaufsicht untersucht Handel mit freenet-Aktien

Kurssturz: BaFin leitet formelles Untersuchungsverfahren ein
Von AFP / Marie-Anne Winter

Der Kurssturz der Internet-Aktie freenet im August beschäftigt die Börsenaufsicht. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) habe den Handel mit Aktien des Hamburger Internet-Anbieters eingehender unter die Lupe genommen, berichtete das Handelsblatt. "Wir haben ein formelles Untersuchungsverfahren eingeleitet", bestätigte eine BaFin-Sprecherin der Zeitung. Grund seien Auffälligkeiten bei Aktiengeschäften im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen von freenet. Bereits seit Wochen hatte das Aufsichtsamt demnach eine routinemäßige Prüfung vorgenommen.

Gegen wen sich die Untersuchung genau richte, wollte die BaFin-Sprecherin nicht sagen. Dies sei Gegenstand der Ermittlungen. Die Internet-Aktien gehörten im vergangenen Jahr zu den Spitzenreitern. Im September 2003 wurde freenet zudem in den TecDax aufgenommen. Grund für den Höhenflug war unter anderem, dass das Unternehmen von der Konzernmutter mobilcom die Festnetzaktivitäten übernommen hatte. Am 9. August legte Freenet seine Halbjahreszahlen vor; bereits vor der Bekanntgabe war der Aktienkurs unter Druck geraten. Eine freenet-Sprecherin wies entsprechende Vorwürfe zurück: "Es liegt kein Insiderhandel vor." Bei dem BaFin-Verfahren handele es sich um eine offen angelegte Untersuchung, die sich nicht gegen das Unternehmen oder Personen richte, sagte sie der Zeitung.