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Ariane-5 bringt größten Telekom-Satelliten in Umlaufbahn

Kanadischer Anik-F2 für Internet-Highspeedverbindungen
Von AFP / Marie-Anne Winter

Eine europäische Ariane-5-Trägerrakete hat am heute Nacht den weltgrössten Kommunikationssatelliten in seine Umlaufbahn gebracht. Der Abflug vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana erfolgte planmäßig um 02.44 Uhr (MESZ), wie die Betreibergesellschaft Arianespace in Evry bei Paris mitteilte. Eine knappe halbe Stunde später setzte die Trägerrakete in 6000 Kilometer Höhe den fast sechs Tonnen schweren kanadischen Satelliten Anik-F2 aus. Er soll in seiner geostationären Position 15 Jahre lang Hochgeschwindigkeitsverbindungen ins Internet und andere digitale Telekom-Dienstleistungen über Nordamerika sicherstellen.

Wegen technischer Probleme und schlechten Wetters war der Start in den vergangenen Tagen drei Mal verschoben worden. Es war der zweite Flug einer Ariane-5 -Trägerrakete im laufenden Jahr. Wie Arianespace-Chef Jean-Yves Le Gall der Nachhrichtenagentur AFP sagte ist der nächste Start einer noch leistungsstärkere Version der Ariane-5-Rakete für kommenden Oktober geplant. Die Ariane-5 ECA mit einer Tragekraft von bis zu zehn Tonnen soll dann den Telekom-Satelliten XTAR, ein gemeinsames Produkt von USA und Spanien, ins All befördern. Die erste Ariane -5-ECA war im Dezember 2002 bei ihrem Jungfernflug wegen technischer Probleme gesprengt worden. Für Dezember 2004 ist ein weiterer ECA-Start mit dem ersten Nachschub-Transporter ATV (Automated Transfer Vehicle) zur Internationalen Raumstation ISS vorgesehen.

Nach drei Verlustjahren 2000 bis 2002 schrieb Arianespace 2003 mit einem Gewinn von 9,2 Millionen Euro schwarze Zahlen. In den Auftragsbüchern des Unternehmenes stehen laut Le Gall derzeit 33 Satelliten-Transporte im Umfang von mehr als drei Milliarden Euro.