Überblick

Schmalband-Flatrate für 49 Euro - kann es sie wirklich geben?

Warum sämtliche Versuche, Schmalbandflatrates zu etablieren, scheitern
Von Thorsten Neuhetzki

Für 49 Euro ohne Zeit- und Volumenlimit im Internet surfen ist gerade für jene Kunden ein Traum, die kein DSL bekommen. Eben jene Kunden müssen nach wie vor auf ISDN-Anschlüsse oder Modems zurückgreifen und für jede Minute bezahlen, die sie im Internet sind. Logisch, dass da ein pauschal abgerechneter Zugang wie gerufen käme. "Senaris" lautet der klangvolle Name eines Providers, der sich mit dem genannten Preis von 49 Euro auf Kundenfang begibt. Der Haken dabei: ein kleines Sternchen am Preis. Weiter unten die Erläuterung: "zzgl. Telefongebühren" steht dort. Und schon ist die Enttäuschung der Kunden da - wieder kein pauschaler Internetzugang.

In der Vergangenheit gab es zahlreiche Flatrates oder solche die es sein wollten. Teilweise sind die Websites dazu heute noch online. Ein Blick in das teltarif.de-Newsarchiv klärt auf: flatra.net, ein Lübecker Provider, kam damals mit einem Flat-Tarif für 269 Mark (knapp 138 Euro) auf den Markt. Die Flat scheiterte. Der Geschäftsführer Patrick Klingenberg war ehemaliger Mitarbeiter bei Björn Olaussens Firma Internet Professional. Olaussen ist auch aktuell wieder auf dem deutschen Markt aktiv und weitet seine Aktivitäten sogar auf Österreich aus. "Sein" Provider: die eingangs erwähnte Senaris.

Seine Masche, zusätzlich zu der Grundgebühr auch noch Telefongebühren zu verlangen ist nicht neu. Savango heißt sein anderes Flaggschiff. Der Provider, der auch heute noch eine Homepage [Link entfernt] hat und eine Flatrate für 79 Euro anbieten möchte, hat eine ganz besondere Einwahlnummer: Sie beginnt mir 01804. Das bedeutet für die Kunden, dass sie pro Einwahl 24 Cent zahlen müssen. Eine kurze Suche im Internet bringt einschlägige Usererfahrungen. Regelmäßig, das bedeutet mindestens alle ein bis zwei Stunden, wird demnach die Verbindung getrennt. Wer also täglich zehn Stunden im Netz surft, zahlt zusätzlich mehr als 1,20 Euro zusätzlich und ist somit bei einer monatlichen Gebühr von mindestens 120 Euro. Mit einem durchschnittlichen Internet-by-Call-Tarif mit einem angenommenen Minutenpreis von 0,8 Cent pro Minute lassen sich mit diesem Betrag 254 Stunden Internetzugang realisieren.