Spannung

Ariane startet mit weltgrößtem Telekom-Satelliten

Rakete soll in der Nacht in Kourou abheben
Von AFP / Marie-Anne Winter

Anik F2, ein gewaltiger Satellit
(Quelle: Arianespace)
Wenige Stunden vor dem Start des weltgrößten Telekommunikations-Satelliten ins All herrscht auf dem Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana höchste Spannung. Das europäische Raumfahrtunternehmen Arianespace will die Ariane-5-Rakete mit dem Satelliten an Bord am Dienstagmorgen zwischen 2:43 und 3:29 Uhr (MESZ) starten. Arianespace wurde von dem kanadischen Telekom-Unternehmen Télésat beauftragt, den Satelliten Anik-F2 mit einem Gewicht von 5 950 Kilogramm auf eine Umlaufbahn in einer Höhe von 36 000 Kilometern über dem Äquator zu bringen.

Der Satellit Anik-F2 wurde im Auftrag des US-Unternehmens Boeing Satellite Systems (BSS [Link entfernt] ) im kalifornischen El Secundo gebaut. Er soll für eine Dauer von 15 Jahren in einer Position von 111,1 Grad West über dem Pazifik Internet- und andere digitale Telekom-Dienstleistungen sowie die Übertragung von Bildern für den nordamerikanischen Teilkontinent gewährleisten. Auftraggeber für den Satellitenstart ist das kanadische Unternehmen Bell Canada in Ottawa, das von Arianespace seit 1991 schon vier weitere Satelliten-Starts ausführen ließ. Zuletzt war Anfang März eine Ariane-Rakete aufgestiegen, um die europäische Raumsonde Rosetta auf ihren Weg zum Kometen Tschurjumow-Gerassimenko zu bringen. Rosetta soll dort im Jahr 2014 eintreffen.

Start der "Zehn-Tonnen-Ariane" steht noch nicht fest

Arianespace ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Luftfahrt-Firmen und Banken aus zwölf europäischen Ländern. Die Anik-F2-Mission erfolgt mit der Standardversion der Ariane-5-Rakete. Arianespace entwickelte in den vergangenen Jahren daneben die so genannte "Zehn-Tonnen-Ariane" zur Beförderung noch größerer Lasten. Der Jungfernflug dieser Version war jedoch in der Nacht zum 12. Dezember 2002 gescheitert. Seither verwendete Arianespace ausschließlich die Standardversion. Arianespace hatte im Mai angekündigt, im September solle erneut eine "Zehn-Tonnen-Ariane" starten. Eine Sprecherin des Unternehmens sagte jedoch heute der Nachrichtenagentur AFP, dieses Datum sei verschoben worden. Voraussichtlich werde der Start noch in diesem Jahr stattfinden, Einzelheiten zum Datum und zur Nutzlast stünden noch nicht fest.