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Notrufnummer gegen Kartenbetrug

Einheitlicher Sperrdienst für Maestro- und Kreditkarten
Von Gordon Hölsken

Der Schaden: knapp 65 Millionen Euro, rund sieben Millionen mehr als im Vorjahr. Durch einen einheitlichen Sperrdienst könnte der Missbrauch von Maestro- und Kreditkarten sinken, so die Einschätzung von Mummert Consulting. Der Grund: Bei einem Diebstahl der Geldbörse mit allen Karten muss der Bestohlene nicht mehr umständlich die Nummern der verschiedenen Kartenanbieter heraussuchen, sondern kann den Verlust schnell über eine einheitliche Rufnummer abwickeln.

Das spart erheblich Zeit, in der der Dieb sonst möglicherweise schon die ersten Umsätze mit den gestohlenen Karten macht. Der Verein "Sperr e.V." will das Vertrauen der Bevölkerung in elektronische Kartensysteme durch diese einheitliche Notrufnummer (116) stärken. Derzeit befindet sich der neue Service in der Prüfung bei der EU-Kommission sowie beim deutschen Wirtschafts- und beim Innenministerium.

Über den Notruf gelangt der Kartenbesitzer - egal ob aus Deutschland oder aus dem Ausland - zu einer zentralen Vermittlung. Diese leitet den Anrufer umgehend an den entsprechenden Systembetreiber weiter, um dort die Karten sperren zu lassen. Müssen mehrere Karten oder Konten gesperrt werden, gelangt der Anrufer über die Vermittlung nacheinander zu den einzelnen Anbietern.

Wichtigste Voraussetzung für den Erfolg von 116: Die Kartenunternehmen und Systembetreiber müssen bereit sein, ihren Kunden diesen Zusatzservice anzubieten und zu bezahlen. Systembetreiber wie EURO Kartensysteme gehören bereits zu den Trägern der 116-Initiative. Daneben unterstützen auch Unternehmen aus anderen Branchen wie Siemens und Mummert Consulting die Einführung der Notrufnummer.