Reaktionen

Zeitschriftenverlage sehen 0190-Werbeverbot gelassen

Trotz Werbeverbot werden aktuell noch immer Anzeigen geschaltet
Von Thorsten Neuhetzki

Die großen Jugendzeitschriftenverlage reagieren gelassen auf das Werbeverbot für 0190-Nummern in jugendaffinen Publikationen. Das geht aus einem Bericht der Fachzeitschrift Werben & Verkaufen hervor. Demnach habe die Werbung für 0190-Klingeltöne und Logos ohnehin in der Vergangenheit abgenommen. Viele Anbieter seien auf Premium-Kurzwahlnummern umgestiegen. "Die Werbung über 0190-Nummern ist out", meint Armin Hierstetter von Attic Futura (K-Club, Sugar).

Im Bauer-Verlag, der die Zeitschriftenfamilie der BRAVO produziert, sieht der zuständige Geschäftsbereichsleiter kein Problem mit dem Urteil. "Wir stehen wie bei jedem werblichen Auftritt in unseren Zeitschriften in der Verantwortung, keine rechtlich unzuässigen Inhalte zu veröffentlichen", sagte Matthias Körner der W&V. Das Verfahren vor dem Oberlandesgericht Hamm habe sich auf eine konkrete Anzeige bezogen.

So wird auch nach Informationen der Werbe-Fachzeitschrift noch immer mit jenen 0190-Numern geworben. Aktuell seien Anzeigen in der "Yam" und "Mädchen" erschienen. Hier beschränke sich die werbende Telemedia aus der Schweiz darauf, einen Hinweis ins Kleingedruckte zu setzen, dass Minderjährige für die Anwendung die Einwilligung ihrer Eltern bräuchten.