Telefonbuch-Abzocke

DeTeMedien warnt vor dubiosen Adressverlagen

Eintrag in Verzeichnisse kostet bis zu 1 000 Euro
Von Mirko Hertrich

Die Deutsche Telekom Medien GmbH (DeTeMedien), Herausgeberin und Verlegerin der Telekommunikationsverzeichnisse für die Deutsche Telekom, warnt vor neuen Fällen von so genanntem Offertenschwindel. Dem Unternehmen nach sind in den vergangenen Wochen bundesweit in Betrieben Rechnungen dubioser Adressverlage eingegangen. Die Anschreiben werben für vermeintlich kostenlose Einträge in Adressverzeichnisse. Tatsächlich werden für einen solchen Auftrag bis zu 1 000 Euro in Rechnung gestellt. Entsprechende Passagen würden sich im Kleingedruckten verbergen.

Mit Namen wie "RegionalesBranchen-Register" oder "Branchen Telefonbuch" versuchten die Unternehmen zudem beim Empfänger den Eindruck zu erwecken, es handle sich um ein Formular für die Gelben Seiten oder das Telefonbuch. In den Anschreiben würden zudem die Erkennungsfarben der Telekom-Telefonbücher "blau und gelb" verwendet." Bevorzugte Opfer der Trickser sind neue Unternehmen, kleine Betriebe, Freiberufler und Existenzgründer. Um die Kunden vor derartigen Machenschaften zu schützen, hat DeTeMedien rechtliche Schritte gegen dieser "Scheinrechnungen"eingeleitet.

Nach Angaben des Deutschen Schutzverbands gegen Wirtschaftskriminalität wenden sich Geschädigte am besten an die Verbraucherzentralen oder die für sie zuständige Industrie- und Handelskammer. DeTeMedien rät, derartige Anschreiben vor Unterschrift am besten "mehr als sorgfältig zu lesen".

In der Vergangenheit hat es bereits mehrere ähnliche Fälle gegeben. Unter anderem hatte die Deutsche Adressdienst GmbH aus Hamburg versucht, Einträge für das Deutsche Telefax Verzeichnis zu sammeln. Dazu verschickten sie Schreiben, die denen der Deutschen Telekom zum Verwechseln ähnlich sahen. Bei einer Unterschrift unter den Vertrag wurden happige 939,29 Euro in Rechnung gestellt.