Meilenstein

Der Irak fordert .iq zurück

Top-Level-Domain liegt bei texanischer Firma, deren Inhaber inhaftiert ist
Von Thorsten Neuhetzki

Der Irak will nach dem Ende der Hussein-Diktatur nun seine Top-Level-Domain .iq zurück haben. Medienberichten zufolge hat die die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) eine Aufforderung der irakischen Kommunikations- und Medienkommission erhalten, die Zuständigkeit für die .iq-Verwaltung an die irakischen Behörden zurück zu geben. Derzeit liegt die Hoheit über die Domain-Endung bei der texanischen Firma Richardson. Sie bekam 1997 von der Icann die Länderkennung zugesprochen. Als Geschäftsführer fungiert hier der Ende 2002 festgenommene Bayan Elashi. Zusammen mit seinen drei Brüdern soll Elashi unter anderem gegen die Handelssanktionen gegen Syrien und Libyen verstoßen haben, Geld gewaschen und die radikale Palästinenser-Organisation "Hamas" unterstützt haben.

Der Vorsitzende der irakischen Kommission sagte in einem Interview, es wäre ein symbolischer Meilenstein für die irakische Nation, wenn der Staat wieder über seine Domain-Endung verfügen könne. Der Zeitung USA Today zufolge will die Kommission zusammen mit den US-Besatzungsbehörden dafür sorgen, dass dieses möglich wird. Seitens der texanischen Firma Richardson wurde das Länderkürzel .iq niemals aktiv genutzt, heißt es weiter.