Erleichterung

"Korgo.F" ungefährlicher als bisher angenommen

Neuer Wurm kann nur theoretisch Passwörter klauen
Von Björn Brodersen mit Material von dpa und AFP

Einen Tag nach dem ersten Auftreten des neuen Spionage-Computerwurms "Korgo" können viele Internetnutzer aufatmen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn erklärte heute, der Wurm sei in Deutschland nicht sehr weit verbreitet und weniger gefährlich als angenommen. Befürchtungen, dass "Korgo.F" Passwörter beim Online-Banking klaue und der entsprechende Zugang damit unsicher werde, hätten sich nicht bestätigt.

Der neue Wurm dringt über die selbe Sicherheitslücke in Microsoft-Betriebssystemen ein wie im vergangenen Monat Sasser. Betroffen sind die Betriebssysteme Windows XP und Windows. Dieses Einfallstor aber sei von den meisten Anwendern inzwischen geschlossen, erklärte das BSI. Auch ein Angriff durch "Korgo" verläuft ähnlich wie der von "Sasser": Er macht sich zum Beispiel dadurch bemerkbar, dass der Rechner immer wieder selbstständig runterfährt. "Außerdem verringert sich die Systemleistung deutlich", sagt Thomas Baumgärtner, Pressesprecher bei Microsoft in Unterschleißheim. Stutzig sollten Anwender auch werden, wenn bei üblicherweise gut laufenden Rechner plötzlich laufend Fehlermeldungen auftauchen.

So schützen Sie sich vor "Korgo" und anderen Würmern

Um sich gegen Würmer wie "Korgo.F" zu schützen, sollten Computerbesitzer ihr Betriebssystem regelmäßig [Link entfernt] auf den neuesten Stand bringen, am besten wöchentlich. Microsoft bietet seit April ein Sicherungsprogramm (Patch [Link entfernt] ) auf seinen Internet-Seiten zum Herunterladen an, um die Lücke zu schließen.

Unabdingbar sei auch eine aktivierte Firewall auf dem Rechner, meint Baumgärtner. Dieses Programm überwacht den Datenverkehr zwischen dem eigenen Rechner und dem Internet. Versucht jemand über das Internet auf den Computer zuzugreifen, etwa um wichtige Daten wie Passwörter auszuspionieren, schlägt die Firewall Alarm und blockiert die Attacke.

Ein Muss ist zudem ein Viren-Schutzprogramm. Auch dieses Programm sollte regelmäßig aktualisiert werden, damit neueste Viren erkannt werden. Das BSI rät Verbrauchern außerdem, auch alle anderen auf dem Rechner vorhandenen Sicherheitsmechanismen zu aktivieren. Dazu gehört zum Beispiel der Passwort-Schutz. Dieser verhindere, dass andere in Abwesenheit des Nutzers am Rechner bewusst oder unbewusst Schaden anrichten. Patrick Heinen vom Anti-Viren-Software-Hersteller Symantec in Ratingen macht darauf aufmerksam, dass einige Hersteller von Anti-Viren-Programmen auf ihren Websites kostenlose Sicherheitschecks anbieten. "Die prüfen, welchen Sicherheitsrisiken ein System ausgesetzt ist." Die Diagnose, ob ein System schon infiziert ist oder nicht, erleichtern ebenfalls kostenlose Programme der Anti-Viren-Häuser, die auch Tools zum Entfernen des Wurms anbieten.